Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Emile Zola
Nana (3. Teil)
Vorlage: Nana (Roman, französisch)
Übersetzung: Erich Marx
Bearbeitung (Wort): Peter Rothin
Komposition: Henrik Albrecht
Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Elke Tratnik
Regieassistenz: Silke Benn
Regie: Peter Rothin
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Nicolette Krebitz Nana Sylvester Groth Fauchery Matthias Haase George Bernt Hahn Muffat Bianca Nele Rosetz Satin Isabel Hemming Madame Robert Marianne Rogée Zoé Horst Mendroch Bordenave Jürg Löw Mignon Volker Niederfahrenhorst Vandeuvres Gottfried Mehlhorn Steiner Silke Linderhaus Blanche/Dirne 2 Heike Huhmann Billettverkäuferin/Dirne 1 Jürgen-Christoph Kamcke Inspizient/Kellner/Mann 2/Älterer Monsieur/Marquis de Chouard/Kutscher Hanno Dinger Gärtner/Robert/Mann 1/Junger Mann Valeria Risi Lucy Karina Schieck Clarisse Frauke Poolman Rose Silke Buchholz Caroline Wieslawa Wesolowska Mademoiselle Tricon Susanne Barth Madame Hugon Katharina Lopinsky Sabine Gisela Zülch Joncquoy Evelyn Matzura Madame Chantereau Renate Fuhrmann Dame 2/Frau 1 Gabriele Blum Dame 3/Frau 2
Als blonde Venus in der gleichnamigen Operette erobert sich die junge Nana, Tochter einer Wäscherin und eines Trinkers, nach einem armseligen Leben als Straßendirne einen Platz in der Pariser Gesellschaft. Die magische Verführungskraft ihres Körpers, derer sie sich sehr wohl bewusst ist, lässt sie alsbald Macht über Minister, Aristokraten, Beamte und Journalisten gewinnen, von denen sie sich Herz und Vermögen zu Füßen legen lässt. Sie ist die "goldene Fliege, die aus dem Kot auffliegt und vergiftet, was sie berührt". Als "Grande Cocotte" von Paris, geliebt und verehrt von einem Liebhaber, für den sie nichts als Abscheu empfindet, setzt sie jedoch mit ihrer Hemmungslosigkeit und ihrem Leichtsinn das Erreichte aufs Spiel. Am Tag der Kriegserklärung gegen Preußen 1870 stirbt sie einsam in einem Pariser Hotel. Zola spiegelt an der Figur der Nana den Verfall der Gesellschaft. Ihr Tod deutet auf das Ende der Epoche hin, das mit dem Deutsch-Französischen Krieg eingeläutet wurde.
Weitere Informationen
Emile Zola (1840-1902), Sohn eines italienischen Zuwanderers, wurde in Paris geboren. Nach seiner Kindheit in Aix-en-Provence, wo er sich mit Paul Cézanne anfreundete, kehrte er 1857 nach Paris zurück. Zola gilt als einer der Begründer des französischen Naturalismus. Mit achtundzwanzig Jahren beschloss er, einen monumentalen Romanzyklus zu schreiben, der, die Gesetze der Natur- und Gesellschaftswissenschaften widerspiegelnd, ein Bild der jüngst vergangenen Epoche Napoleons III. geben sollte. Es entstand der zwanzigbändige Zyklus "Les Rougon - Macquart", zu dem auch der Roman "Nana" zählt. Sein leidenschaftliches Eintreten für den jüdischen Hauptmann Dreyfus mit seiner Schrift "J'accuse" ("Ich klage an") war von historischer Bedeutung. Berühmt wurden außerdem seine Romane "Der Totschläger "(1877) und "Germinal" (1885). Nach Guy de Maupassants "Bel Ami" (WDR 2000) setzt Zolas "Nana" die Reihe von WDR-Produktionen bedeutender französischer Romanciers des 19. Jahrhunderts fort.


Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2002
- Erstsendung: 07.10.2002 | WDR 5 | 20:05 Uhr | 47'18
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2002
Rezensionen (Auswahl)
- Niklas Bender: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22.02.2003. S. 34 (zur CD-Ausgabe).