Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Endre Vészi
Betten am Horizont
übersetzt aus dem Ungarischen
Übersetzung: Agnes Maria Csiky
Regie: Ulrich Lauterbach
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ellinor von Wallerstein Viola Jodoc Seidel Lajos Horst Michael Neutze Der junge Mann
Der ungarische Autor Endre Vészi zeigt in seinem Hörspiel "Betten am
Horizont" einfache, zur Reflexion kaum fähige Menschen in einer
Zwangslage, die aus dem Versagen der sozialistischen Gesellschaft
resultiert und zwangsläufig zu schweren Störungen im sozialen
Verhalten führt. Insofern impliziert dieses Hörspiel, wenngleich es
sich als subtiles Kammerspiel geriert, eine harte Kritik an der
Gesellschaft. An sich harmlose Menschen sehen sich dazu gebracht, um
ihrer nackten physischen Existenz willen Demütigungen hinzunehmen oder
anderen Schaden zuzufügen.
Es war, wie sich die Bettstellen-Vermieterin Viola und ihr ältester
Mieter Lajos erinnern, damals so schlimm geworden, als der junge Mann
gekommen war. Sein aufbegehrendes Verhalten hat die dumpf
vegetierenden Menschen aufgestört und ihnen die menschenunwürdigen
Bedingungen ihrer Existenz wenigstens halbwegs bewusst gemacht.
Verwirrung und Unruhe waren die Folge.
Weitere Informationen
Endre Vészi, 1916 in Budapest geboren, wo er noch heute lebt, erlernte
das Graveurhandwerk und begann seine schriftstellerische Arbeit mit
Gedichten.
Es folgten mehrere Kurzromane, Schauspiele und Hörspiele, die unter
dem Titel "Stimmen und Schicksale" auch in Buchform erschienen sind.
Hörspiele von Vészi sind außer in der Bundesrepublik in Italien, der
Schweiz, in Österreich, England und der Tschechoslowakei gesendet
worden.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1971
- Erstsendung: 16.03.1971 | WDR 2 | 54'10