Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Fritz Lang, Thea von Harbou
M - Eine Stadt sucht einen Mörder
Vorlage: M - Eine Stadt sucht einen Mörder (Drehbuch/Film)
Bearbeitung (Wort): Michael Farin
Komposition: Kalle Laar, Georg Zeitblom
Technische Realisierung: Peter Urban, Angelika Haller
Regieassistenz: Martin Trauner
Regie: Bernhard Jugel
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Burchard Dabinnus Verteidiger Eva Gosciejewicz Frau 2 Gert Heidenreich Erzähler Pamina Füting Mädchen Alexandra Maetz Frau 1 Axel Milberg Kommissar
Das Hörspiel-Remake des 1931 entstandenen Tonfilm-Klassikers von Fritz Lang ist nach "Das Warheads-Oratorium" und "Metropolis" die dritte Filmadaption, in deren Rahmen Michael Farin, Bernhard Jugel und die Musiker Laar und Zeitblom Erzählweisen des Kinos ins akustische Medium transferieren. In "M" werden neu inszenierte Szenen durch die Originalstimmen von Peter Lorre und Gustaf Gründgens ergänzt und zusammen mit einer zwischen historischen Stilzitaten und elektronischen Clicks & Cuts oszillierenden Musik zu einer zeitgemäßen Erzählform verwoben. Ins Hörspiel eingefügte Auszüge aus Polizeiakten weisen darauf hin, dass die Filmhandlung auf einem historischen Kriminalfall beruht. "M" skizziert mit suggestiven Bildern, wie eine Mordserie an Kindern eine Stadt in Angst und Schrecken versetzt, wie dadurch Verfolgungswahn und latenter Hass freigesetzt werden. Da der Mörder die alltägliche Ordnung, auch die der Kriminellen, auf das Empfindlichste stört, wird er nicht nur von der Polizei, sondern auch von der Unterwelt gejagt - und gefasst. Die Verbrecher inszenieren ein Tribunal, das sich bis hin zur Bestellung eines Pflichtverteidigers an den Regeln einer ordentlichen Gerichtsverhandlung orientiert, um der beabsichtigten Lynchjustiz zumindest äußerlich den Anstrich von Legitimität zu geben.
Weitere Informationen
Fritz Lang (1890-1976), Drehbuchautor und Filmregisseur, emigrierte 1933 in die USA und machte Karriere in Hollywood. 1956 kehrte er nach Deutschland zurück. 1964 war er Präsident der Spielfilmjury beim Filmfest in Cannes. Zu seinen Filmen gehören u.a. "Der müde Tod" (1921), "Dr. Mabuse, der Spieler" (1922), "Die Nibelungen" (1924); "Metropolis" (1927); "Das Testament des Dr. Mabuse" (1933), "Liliom" (1934), "You Only Live Once" (1937), "Man Hunt" (1941), "Hangmen Also Die" (1943), "Human Desire" (1954) und "Die tausend Augen des Dr. Mabuse" (1960).
Thea von Harbou (1888-1954), Schauspielerin und Schriftstellerin, war von 1920 bis 1933 in zweiter Ehe mit Fritz Lang verheiratet und in dieser Zeit Co-Autorin seiner Filme. Sie schrieb zahlreiche Romane und Novellen, u.a. "Wenn's Morgen wird" (1905), "Der Krieg und die Frauen" (1913), "Das indische Grabmal" (1917), "Aufblühender Lotos" (1941) und "Der Dieb von Bagdad" (1949).
Michael Farin, geboren 1953, ist Autor und Verleger. Er schrieb das Drehbuch zum Film "Der Totmacher" (1995, zusammen mit Romuald Karmakar). Zu seinen Hörspielen gehören u.a. "Der innere Turm" (BR 1996), "Das Warheads-Oratorium" (BR 1997, mit Romuald Karmakar), "Zarzura" (BR 1998, mit Raoul Schrott), "Amokkopf" (HR 2001). Zu seinen zahlreichen Hörspielbearbeitungen gehören u.a. "Unterwegs" von Jack Kerouac (BR 1998), "Rosa - Die Akte Rosa Peham" von Thomas Harlan (BR 2001), "Metropolis" von Thea von Harbou/Fritz Lang (BR 2001).

Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk / Deutschlandradio 2003
- Erstsendung: 12.01.2003 | Bayern 2 | 55'35
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Audio Verlag 2007
Rezensionen (Auswahl)
- Jochen Temsch: Süddeutsche Zeitung. 11.01.2003. S. 52. - Frank Olbert: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11.01.2003. S. 42.