Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Otto Nebel

Zuginsfeld / Unfeig

Zwei Wortkunstwerke

Vorlage: Zuginsfeld / Unfeig (Gedichte)

Realisation: Otto Nebel

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Otto Nebel

Otto Nebel zählt zu den Vätern der experimentellen Literatur des 20. Jahrhunderts. Die erste Fassung des Lang-Gedichts "Zuginsfeld" entstand in zwei Wochen des Winters 1918/19 in einem englischen Kriegsgefangenenlager. Erstmals in der Literaturgeschichte wird durchgehend vorgeprägte Sprache, und zwar militärische, zitiert, collagiert und decouvriert. "Dass sich die Pest der Fremdwörterei grade in der so deutsch-seinsollenden Befehlssprache der Heeres-Fachleute zeigt, hat den geißelnden Dichter gezwungen, die Fremdwörter zur Vermehrung des Ekels an der Soldaten-Kauderwelscherei hier und da im Wortlaute noch mit besonderer Eindringlichkeit zu betonen. Insbesondere die albernen Zusammenziehungen und Schlagwörter-Neubildungen wie Bogohl, Jasta, Kofl und andere Abscheulichkeiten einer krebsartigen Erkrankung des Buchstäblichen sind dem Hohngelächter der Kunst preisgegeben worden." (Otto Nebel) 1924/25 erschien in der Kunstzeitschrift "Der Sturm" Nebels Dichtung "Unfeig - Eine Neun-Runen-Fuge". Sie ist nur aus neun Buchstaben (uei nfg rtz) zusammengesetzt und ist eine gegen Machtstrukturen und Medien gerichtete Sprachsatire, witzig und voller Gedankentiefe.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1970 (Auftragsproduktion)
  • Erstsendung: 04.01.1974 | 71'05

Veröffentlichungen

  • Kassetten-Edition: Edition S Press 1973

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