Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Jakob Wassermann

Der Fall Maurizius (4. Teil)

Vorlage: Der Fall Maurizius (Roman)

Regie: Gert Westphal

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Walter Andreas SchwarzErzähler
    Siegfried WischnewskiGregor Waremme
    Wilhelm BorchertBaron Andergast
    Norbert KappenLeonhart Maurizius
    Heinz SchachtVorsteher Pauli
    Eric SchildkrautSchreiber
    Kurt HorwitzPeter Paul Maurizius
    Irmgard FörstAnne Duvernon
    Magda HenningsFrau Rie
    Ursula von ReibnitzFrau Schneevogt
    Ulrike UlrichMelitta Schneevogt
    Hans-Peter ThielenStaatsanwalt
    Peter BrogleEtzel Andergast
    Annemarie SchlaebitzFrau Kruse
    Heinz FreitagWärter
    Ingeborg SchlegelFrau

"Der Fall Maurizius" beruht auf einem berühmten Justizirrtum, dem Fall Hau. Wassermann wehrt sich gegen einen oberflächlichen Vergleich. "Ähnlichkeit ist ja unleugbar vorhanden, allerdings mehr in der psychischen Konstellation als im äußeren Verlauf; ... es ist eine Ähnlichkeit, die aus der Zeitverfassung hervorgeht. Auch aus der allgemeinen Rechtsverfassung; die Motive, die speziell und individuell gewesen sind, werden ... typisch und generell. Der ungeheure Vorgang beschäftigte mich schon vor zwanzig Jahren, er blieb mir inneres Bild und reifte langsam zum Symbol." Henry Miller, den von Wassermann literarische Welten trennen, schreibt: "Ich glaube, ich habe über den Fall Maurizius mehr nachgedacht als über jedes andere Buch. Das Thema des Romans ist nicht allein die Unzulänglichkeit menschlicher Rechtsprechung, sondern die Unmöglichkeit, jemals zu einem gerechten Urteil zu gelangen. Alle Personen bezeugen das auf ihre eigene Weise, sogar die "Säule der Gerechtigkeit", Herr von Andergast selbst. Das Recht, so scheint es, war nur ein Vorwand, den Schwächeren grausam zu behandeln. Gerechtigkeit ohne Liebe wird zur Rache. Deshalb kann es keine Lösung geben, kein Ende der Verbrechen, kein Ende der Ungerechtigkeit des Menschen gegen den Menschen, außer durch zunehmendes Verständnis, durch Mitleid und Verzeihung, was jedoch langwierig und schmerzlich ist. Selbst, wer die Gerechtigkeit liebt - vielleicht b e s o n d e r s gerade der -, steht als Verurteiler vor dem höheren Gerichtshof der Liebe und des Erbarmens."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1968
  • Erstsendung: 14.03.1969 | WDR 2 | 74'00

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Langen Müller Audio-Books 2003 / Langen Müller Herbig 2013

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