Hörspiel
Autor/Autorin:
Jaromír Ptáček
Die Grablegung
Übersetzung: Heinrich Kunstmann
Komposition: Enno Dugend
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hanns Ernst Jäger Angeklagter Louise Martini Klementine 1 Ingrid Piltz Klementine 2 Irmgard Först Maria Lina Carstens Mutter Elisabeth Opitz Frau Giselheid Hönsch Anicka Walter Bluhm Großvater Hermann Schomberg Richter Bum Krüger Ankläger Alwin Joachim Meyer Trommler
Auch in diesem Hörspiel fährt der tschechoslowakische Autor fort, nach
neuen Wegen für das Hörspiel zu suchen, die er in "Schau auf zum
schwarzen Himmel" bereits anvisiert hatte. Auch "Schnecke am Trapez",
im vergangenen Halbjahr vom WDR erstgesendet, fesselte durch den
kunstvollen, labyrinthischen Bau, der sich am Ende des Hörspiels wie
ein Gefängnisgitter schließt.
"Grablegung" steht unter einem Motto von James Joyce: "Zum Teufel mit
diesem Stock! Wohin gehen wir eigentlich?" Der Autor, 1925 in der
mährischen Stadt Snezne geboren, hat seinem Hörspiel folgenden Prolog
vorangestellt:
Es gibt hier etwas #
Sind es vielleicht die Toten?
Es gibt hier etwas
Das uns voneinander trennt
Es fließt etwas in der Luft
Obwohl es sich nicht Platz macht mit Händen
Obwohl es nichts sieht mit eigenen Augen
Sondern durch die anderer
Obwohl es sich nicht bewegt mit Füßen
Obwohl es nichts weiß von Flossen
Genügt es eben doch unserem Schatten
Wie eine unsichtbare Fliege
Und trennt unsere Herzen
Nach rechts
Und links (Stille)
Es gibt hier einfach etwas (Stille)
Sind es vielleicht die Toten?
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1966
- Erstsendung: 12.10.1966 | WDR 1 | 59'45