Hörspiel

Autor/Autorin: Günter Seuren

Herrenabend

Regie: Heinz Wilhelm Schwarz

Ein anonymer Absender verschickt Todesurteile an namhafte Wirtschaftskapitäne. Die Adressaten finden tatsächlich in kurzer Frist den Tod. Als achtes Opfer hat der Todesbote einen Bauunternehmer ausgewählt, dessen letzte Stunden den Inhalt des Hörspiels bilden. "Wie schnell lassen sich die Herrschaften demoralisieren? Was gilt ihre Moral?" Das sind die Fragen, auf deren Beantwortung es Seuren ankommt. "In der Zwangslage, sich gegenüber dem plötzlich verbrieften Tod rechtfertigen und den eigenen Anspruch auf Weiterleben begründen zu müssen, liefern sich die Personen unfreiwillig der Selbstverurteilung aus. In Fähigkeit oder Unfähigkeit sind die Herren austauschbar, genormte Könner in ihrer Branche. Was sie untereinander und gegeneinander inszenieren,ist der bitterkomische Kraftakt, sich dem dicht heranrückenden Managertod überlegen zu zeigen. Die Herren ziehen sich - Bauch rein, Brust raus - in den vermeintlichen Schutz der Parolen, Verdienste und ehrenwerten Vorsätze zurück. Die Herren liefern die Begründung für den nächsten Todesfall gratis."