Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Winand Kerkhoff
Keine Taube kehrt nicht wieder
Komposition: Kurt Herrlinger
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ricarda Benndorf Anja Günter Strack Stan Gerd Croll der Alte Erich Ludwig der Junge Hans-Peter Thielen Bergwerksdirektor Paul-Albert Krumm Prister Franz-Josef Steffens Gewerkschaftler Manfred Heidmann Regierungssprecher Heiner Schmidt Reporter u.a.
[Winand Kerkhoffs] erstes Hörspiel, das in einer Bergmannsiedlung des Ruhrgebiets
spielt, will nach einer Anmerkung des Autors nichts anderes als eine
bestimmte Situation schildern - ein Grubenunglück sowie die Rettungsund
Bergungsarbeiten - und die Spannungen aufzeigen, die sich für zwei
Menschen, Anja und Stan, daraus ergeben; Spannungen, die sich um sie
auf- und wieder abbauen. Die Handlung spielt sich auf drei
verschiedenen Ebenen ab, denen auch verschiedene Sprechweisen
zugeordnet sind. Durch Presseberichte (sie sind der Berichterstattung
verschiedener deutscher Zeitungen und Zeitschriften über das
Grubenunglück in Lengede entnommen) und reportageähnliche Montagen
wird die Situation objektiv dargestellt. Die Dialoge, die das
subjektive Erleben der Situation widerspiegeln, hat der Autor bewusst
lakonisch gehalten. Verbindende und verbindliche Wörter wurden
ausgespart. Sie erscheinen als "Sprechlücken". Die Montagen sind als
akustisch besonders gestaltete Reportagen von wesentlichen Abschnitten
des Geschehens zu verstehen, als "Ton-Teppiche": Geräusche, Toneffekte
und Musik bilden eine Grundstruktur, in der Sprache wie besonders
lebhafte Muster eingearbeitet ist. Den allegorischen Rahmen bildet
eine Kumpelwette, die im Idiom des Ruhrreviers ausgetragen und bei der
Beerdigung der Verunglückten entschieden wird. Die vermisste Taube
kommt nicht wieder.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1967
- Erstsendung: 27.09.1967 | WDR 1 | 47'30