Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: George Byron

Manfred

Ein dramatisches Gedicht

Vorlage: Manfred (Dramatisches Gedicht, englisch)
Übersetzung: Otto Gildemeister
Bearbeitung (Wort): Friedhelm Ortmann
Komposition: Robert Schumann

Regie: Heinz Wilhelm Schwarz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolfgang ReichmannManfred
    Walter RichterDer Gemsjäger
    Kurt LieckAbt
    Gertrud KückelmannAlpenfrau
    Giselheid Hönsch
    Maria Krasna
    Edith Lechtape
    Elisabeth Opitz
    Ingrid Piltz
    Elfriede Rückert
    Grete Wurm
    Heinz-Theo Branding
    Manfred Heidmann
    Heinrich Reddemann
    Heinz Schacht
    Michael Thomas

Byron's "Manfred" in der Vertonung des kongenialen Robert Schumann ist eine unentschiedene Zwitterform von Bühnen- und Konzertwerk. "Noch nie habe ich mich mit der Liebe und dem Aufwand an Kraft einer Komposition hingegeben, als der zu Manfred", bekannte der romantische Komponist, der in dem Helden des englischen Dichters ein Wiederspiel seiner eigenen Seele sah. Die Dichtung, die ihm in der Suckowschen Übersetzung vorlag, kürzte er radikal. Die Ouvertüre ist geradezu ein Selbstbekenntnis. Krankhafte Sehnsucht, die numinose Leidenschaft des Umgetriebenen spiegeln sich in Harmonien von schneidender Schärfe und feinnerviger Empfindsamkeit. "Wild und unbändig ist der Wetteifer der Instrumente im Auskosten der herben Stimmungen. Nur dann und wann leuchten beruhigende Farben auf. Manfreds unglückselige Gestalt tritt leibhaftig verkörpert aus diesen Klängen hervor. Der Geisterspuk raschelt auf, dunkelsinnige Beschwörungen werden laut, wahnwitzig rüttelt der Geist an seine Fesseln; aber Nacht und düstere Schicksalskunde beschattet Anfang und Ende. Das kurze Requiem, das Schumann dem Schluss angehängt hat, wirft ein versöhnendes Leuchten auf das furchtbare, schmerzensreiche Charakterbild des unglücklichen Helden und schafft dem Werk einen nachhallenden, tiefgründigen Ausklang." (Walter Dahms). Wie man weiß, hat sich der Dichter selbst gegen eine szenische Aufführung heftig gewehrt: "Ich verfasste es wirklich mit einer Abscheu vor der Bühne und mit der Absicht, selbst den Gedanken daran unpraktikabel zu machen." Sein Werk zeigt auch wenig dramatische, bühnenwirksame Züge. Die poetische Kraft liegt in den Monologen. Demzufolge wurde Manfred auf der Bühne nur selten aufgeführt: in Weimar, München, Wien, Berlin, Hamburg. Seine Heimstatt war bisher der Konzertsaal. Diese erste stereophonische Sendung einer Funkfassung des dramatischen Gedichts ist in Zusammenarbeit mit der Hauptabteilung Musik entstanden.

Weitere Informationen
("Manfred" ist das zweite vom WDR gesendete Stereohörspiel, produziert vom WDR. Das erste ist der Vierteiler "Das vierte Skalpell" von Hans Gruhl, das vom SFB in Kooperation mit dem WDR produziert wurde. Das erste vom WDR produzierte Stereohörspiel, in Kooperation mit SFB und BR, ist "Zirkus" von Jean Thibaudeau, das jedoch nach "Manfred" gesendet wurde.)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1967
  • Erstsendung: 26.03.1967 | WDR 3 | 97'50

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