Originalhörspiel

Autor/Autorin: Peter Lachmann

Die Krönungsmesse

Technische Realisierung: Dieter Börner
Regieassistenz: Karin Sarholz

Regie: Oswald Döpke

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Edith HeerdegenStimme A
    Lisa HellwigStimme B

"Oberschlesien ist ein von deutscher und polnischer Geschichte wiederholt durchforstetes Land der Überlappungen und oft grotesken nationalen Identitätskrisen. Aus dieser Region stammen die heute im Rührgebiet - einem aufgrund seiner wiederholten Einwanderungswellen ähnlich diffusen Gebiet - lebenden alten Schwestern, die Protagonistinnen des 'Zweipersonenspiels' 'Die Krönungsmesse'. Das verschwommen von den Medien vermittelte weltpolitische Ereignis der Papstkrönung wirbelt in dem kleinbürgelichen Aktionsraum Emotionen und Erinnerungen durcheinander, die auch eine Reaktion auf die neue bundesdeutsche Wirklichkeit implizieren, in der sich die unterscheidlich strukturierten Schwestern auf unterschiedliche Weise zurechtgefunden haben: Während die eine sich der neuen Umwelt verweigert und trotzig zwischen Zeituzngen und Vergangenheit lebt, versucht die andere aktiv, sich den 'Mythen des Alltags' anzupassen. 'Deutschaland - Blumenland?' - diese Frage stellt sich innerhalb eines Kontextes, der vordergründige von der imaginären Teilnahme an dem großen prallelen Geschehen in Rom, der 'Krönungsmesse' des neuen Papstes, bestimmt wird."

Weitere Informationen
"Peter Lachmann, durch 'geschichtliche Umstände'   zweisprachig tätig, ist in der Bundesrepublik als Übersetzer und Herausgeber polnischer Autoren bekannt, in Polen hingegen als Lyriker und Essayist. Er wurde 1935 in Gleiwitz/Oberschlesien geboren und wohnte dort bis zu seiner Umsiedlung in die Bundesrepublik im Jahre 1958. Nach mehrjährigen Aufenthalten in München, Köln und Bochum lebt er jetzt als freier Schriftsteller und Übersetzter in Radolfzell am Bodensee."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1979
  • Erstsendung: 26.09.1979 | WDR 1 | 43'32

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