Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Anton Tschechow

Onkel Wanja

Szenen aus dem Landleben

Vorlage: Djadja Vanja (Schauspiel, russisch)
Bearbeitung (Wort): Erika Kähler
Technische Realisierung: Eva Löffler, Gisela Schlömp
Regieassistenz: Karlheinz Drechsel

Regie: Herwart Grosse

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Wolfgang HeinzAlexander Wladimirowitsch Serebrjakow
    Erika PelikowskyJelena Andrejewna, seine Frau
    Steffi FreundSonja Alexandrowna, seine Tochter aus erster Ehe
    Amy FrankMaria Wassiljewna Woinizkaja, Mutter der ersten Frau Serebrjakows
    Emil Stöhr
    Karl ParylaMichail Lwowitsch Astrow, Arzt
    Mathilde DaneggerMarina, alte Kinderfrau
    Dieter PerlwitzArbeiter

Onkel Wanja, ein Repräsentant der Schicht russischer Grundbesitzer um 1900 , bleibt wie seine Verwandten und Freunde von den revolutionären Umwälzungen dieser Epoche unberührt. Tristesse des Landlebens treibt sie zur Selbstzerfleischung. Sie erkennen wohl die Sinnlosigkeit ihres Daseins, finden aber nicht die Kraft, ihrem Leben einen neuen Inhalt zu geben. (Anm. d. Hörspielredaktion) / Der emeritierte Professor Serebrjakow hat sich mit seiner jungen Frau Jelena auf das Landgut seiner verstorbenen ersten Frau zurückgezogen, weil das Leben hier billiger ist. Das Gut wird von Sonja, seiner Tochter aus erster Ehe, und Onkel Wanja, dem Bruder seiner ersten Frau, bewirtschaftet. Serebrjakow dankt es den beiden jedoch nicht, daß sie bis zur Erschöpfung arbeiten, um für ihn noch die letzte Kopeke aus dem Gut herauszuholen. Als Wanja, einst stolz auf die wissenschaftlichen Erfolge Serebrjakows, erkennt, daß dieser fünfundzwanzig Jahre lang nur leeres Stroh gedroschen hat und seine Umgebung mit Hypochondrie und Geltungssucht tyrannisiert, verliert er die Lust zu arbeiten und beginnt zu trinken, zumal seine leidenschaftliche Verehrung für Serebrjakows Frau nicht erwidert wird. Jelena liebt den Landarzt Astrow, der auch ihr seine Liebe gesteht. Astrow indes wird auch von Sonja geliebt, die seit Jahren vergebens auf Gegenliebe hofft. Als Serebrjakow verlangt, das Gut - Mitgift seiner ersten Frau und somit Sonjas Eigentum - zu verkaufen und in Wertpapieren anzulegen, damit er sich ein Haus in Finnland kaufen kann, bricht aus Wanja Empörung, Haß und Verachtung für diesen Hohlkopf hervor, für den er Jahre seines Lebens vertan hat. Er schießt zweimal auf Serebrjakow, ohne ihn zu treffen. Serebrjakow und Jelena reisen sofort ab. Wanja und Sonja gehen wieder an ihre Arbeit, um Serebrjakow Monat für Monat das hart erarbeitete Geld schicken zu können.

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr

Produktions- und Sendedaten

  • Rundfunk der DDR vor 04.06.1959
  • Erstsendung: 04.06.1959 | Berliner Rundfunk I | 19:50 Uhr | 83'35

Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar

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