Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Friedrich Karl Kaul, Walter Jupé

Der Fall Jörns

Funkbearbeitung nach dem gleichnamigen Fernsehspiel von Friedrich Karl Kaul und Walter Jupé

Vorlage: Der Fall Jörns (Drehbruch)
Technische Realisierung: Wilma Strehmann, Ingrid Krüger
Regieassistenz: Horst Gosse

Regie: Hans Knötzsch

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Friedrich Karl KaulErzähler
    Walter JupéReichsanwalt Jörns
    Georg Peter-PilzDr. Bornstein
    Albert HetterleHauptmann Pabst
    Kurt MühlhardtGeneral von Hoffmann
    Heinz SchröderKapitänleutnant von Pflugk-Hartung
    Hans-Dieter LangeHauptmann von Pflugk-Hartung
    Fred DürenLeutnant Liepmann
    Harry RiebauerOberleutnant Vogel
    Heinz-Werner PätzoldJäger Runge
    Kurt ConradiRuch, Vollzugsrat des Soldatenrates
    Walter Richter-ReinickWegmann, Vollzugsrat des Soldatenrates
    Siegfried WeissVorsitzender
    Walter LendrichN. N.
    Wolfgang BruneckerN. N.
    Annemarie SiemankN. N.
    Erika StiskaN. N.
    Albrecht BetgeN. N.
    Gustav StähnischN. N.
    Egon HerwigN. N.
    Heino WinklerN. N.
    Oswald FördererN. N.

Josef Bornstein, Chefredakteur der Zeitschrift "Das Tagebuch", hat am 24. März 1928 einen Artikel mit dem Titel "Kollege Jörns" veröffentlichen lassen. Darin wird Reichsanwalt Jörns schwer beschuldigt - 1919 als Kriegsgerichtsrat mit der Aufklärung der Mordtat an Liebknecht und Luxemburg beauftragt -, die Mörder begünstigt und ihrer Bestrafung entzogen zu haben. / Jörns verklagt Bornstein wegen Verleumdung. Im Prozeß gegen Josef Bornstein im Jahre 1929 werden die Hintergründe des Mordes an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht für die Weltöffentlichkeit gerichtsnotorisch. Es offenbart sich die Verschleierungstaktik, mit der die Mörder Liebknechts und Luxemburgs in dem Prozeß, der 1919 von der SPD angestrengt und vom Kriegsgericht durchgeführt wurde, gedeckt und begünstigt wurden. /

Rechtsanwalt (O-ton) Friedrich Karl Kaul, der 1929 beim Landgericht I in Berlin als Referendar tätig und in diesem Zusammenhang dem Staatsanwaltschaftsrat Depenthal (phon.) zur Ausbildung zugeteilt war, erzählt ergänzend zum szenisch gestalteten Prozeßverlauf und seinen Hintergründen historische Fakten aus eigemen Erleben: Bornstein wird in drei Instanzen freigesprochen, Jörns gerichtet. Aber auf erneutes Drängen des Oberreichsanwalts greift das Reichsgericht endgültig ein und entscheidet im Widerspruch zu allen Bestimmungen den Fall des Kollegen Jörns selbst. Bornstein wird zu 5 Monaten Gefängnishaft verurteilt. Jörns ist gerettet für die Reichsanwaltschaft der Weimarer Republik. Einige Jahre später schuf Hitler den Volksgerichtshof und machte Jörns zu dessen erstem Präsidenten. //

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr

Produktions- und Sendedaten

  • Rundfunk der DDR vor 24.03.1960
  • Erstsendung: 24.03.1960 | Berliner Rundfunk | 19:50 Uhr | 59'36

Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar

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