Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Bernhard Seeger
Rauhreif
Dramaturgie: Horst Angermüller
Technische Realisierung: Peter Pälchen, Renate Ortz
Regieassistenz: Horst Gosse
Regie: Theodor Popp
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Albert Garbe Rothardt Else Wolz Frau Rothardt Hans-Peter Minetti Thomas Rothardt Ingeborg Medschinski Anne Rothardt Albert Hetterle Kreissekretär Jochen Thomas Kersten Ingeborg Krabbe Franka Willi Narloch Braune Erik S. Klein Erwin Herzmann Hans-Joachim Hanisch Kietz Helga Raumer Ella Helmut Müller-Lankow Galle Hans-Dieter Lange Erzähler Heinz Scholz Karl Brenk Peter Dommisch
Die Handlung spielt im Herbst 1962 im Odergebiet. Hier gibt es zwei Produktionsgenossenschaften, eine auf der "Höhe", die andere im "Bruch". Sie unterscheiden sich nicht so sehr durch die Bodenverhältnisse, sondern vor allem durch die Art, wie gearbeitet wird. Auf der "Höhe" liegt die Genossenschaft in der Bodenbestellung und Viehzucht an der Spitze, Wert der Arbeitseinheit und Gewinn steigen. Aber diese Genossenschaft lebt wie auf einer Insel, sie hat sich abgeschlossen, wacht eifersüchtig über ihren Vorsprung. Im "Bruch" geht alles drunter und drüber, es klappt weder mit der Saat noch mit der Ernte, der Viehbestand geht zurück, die Genossenschaftler sind unzufrieden. Vorsitzender auf der "Höhe" ist Rothardt, ein älterer Mann, früher Arbeiter, dem das Land ans Herz gewachsen ist. Sein Sohn Thomas hat zunächst in derselben Genossenschaft gearbeitet und wurde ins "Bruch" delegiert, um dort "den Karren aus dem Dreck" zu ziehen. Er hat ihn allerdings nur noch mehr festgefahren, denn er hat es nicht verstanden, den Menschen Glauben an ihre eigene Kraft zu geben. Dabei ist er ein guter Agronom. Er ist entmutigt und möchte aufgeben, auch Zweifel an der Richtigkeit der Linie der Partei kommen ihm. Sogar seine Ehe mit Anne, einer Lehrerin, gerät in eine Krise. Zuviel Belastendes und Unausgesprochenes hat sich angesammelt. Sein Verhältnis zu seinem Vater war nie gut. Er hat stets in dessen Schatten gestanden. Anne bittet in ihrer Verzweiflung den alten Rothardt, er solle ins "Bruch" kommen, um einzugreifen. Die Begegnung ist für Vater und Sohn nicht leicht. Rothardt kommt mit zwei anderen aus seiner Genossenschaft und bringt natürlich keine Patentlösungen mit, sondern sucht nach den Ursachen des Versagens. Thomas muß einsehen, daß er mit den Menschen zurechtkommen muß, so wie sie jetzt sind, daß er selbst an das gesteckte Ziel glauben muß, um andere davon überzeugen zu können.
Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk der DDR vor 09.01.1963
- Erstsendung: 09.01.1963 | Radio DDR I | 20:30 Uhr | 115'08
Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar