Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Carl Sternheim

Der Kandidat

Vorlage: Der Kandidat (Komödie)
Bearbeitung (Wort): Peter Goslicki
Komposition: Reiner Bredemeyer
Technische Realisierung: Jutta Kaiser, Margot Etzold
Regieassistenz: Irene Fischer

Regie: Rudolf Christoph

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Norbert ChristianRussek
    Brigitte KrauseFrau Russek
    Margit BendokatLuise
    Waltraud KrammMis Evelyn, Gouvernante
    Winfried WagnerGrübel
    Reimar Johannes BaurSeidenschnur
    Dieter MannBach
    Horst PreuskerGraf Rheydt
    Wolfgang BruneckerDettmichel
    Johannes MausBlattgold
    Werner KamenikGistl
    Joe SchornSchäfer
    Hans Ohloff
    Guido MatschekHuther
    Maximilian LarsenPräsident
    Horst Gel

Der reiche, aber politisch nur wenig befähigte Fabrikant Russek setzt seinen ganzen Ehrgeiz daran, in den Reichstag gewählt zu werden. Er laviert zwischen Konservativen, Nationalliberalen und Sozialdemokraten, deren Vertreter ausnahmslo9s um persönlicher Vorteile willen Russek ihre Unterstützung und ihre Stimme bei der Wahl anbieten: Der Führer der Rechten, Graf Rheydt, will seinen Sohn mit Russeks Tochter Luise verheiraten, um sich finanziell zu sanieren, Grübel, der die Liberalen vertritt, wirbt ebenfalls um Luise, von der er auch wiedergeliebt wird, und Redakteur Bach von der "Volksstimme", der nach einer verpatzten Wahlversammlung für Russek Propaganda macht und dabei vor keiner Tatsachenverdrehung zurückschreckt, hat Absichten auf Russeks Frau. Seidenschnur, ein Rivale, der Russek Geld schuldet, scheidet gegen das Versprechen, daß ihm seine Schulden erlassen werden, aus dem Wahlkampf aus. - Russek ist ein Verwandter des Oberlehrers Krull aus der Kassette wie auch von Molières Geizigem. Wie diese opfert er alles seiner Besessenheit, die auf das spezielle Ziel, den "Gewinn der Wahl", gerichtet ist. Es gibt keine Überzeugung, die er nicht auf der Stelle aufzugeben bereit wäre, wenn es um das Erreichen seines Ziels geht, es gibt kein "Wahlgeschenk", das er nicht machen würde, selbst wenn es sich dabei um Frau und Tochter handelte. Zuletzt versucht e, dem Wahnwitz nahe, sich auch noch Gott zu verbünden, will er doch keine Möglichkeit zum Sieg ungenützt lassen: "Ich glaube an dich, Gott!" brüllt er. "Ehrenwort!" Endlich, als Geschrei von draußen den Sieg verkündet, bricht er "von Heulen und Lachen geschüttelt" in einem Stuhl zusammen. 

Hörspielkomplex im Funkhaus Nalepastrasse (DDR) - © DRA/Karl Dundr

Produktions- und Sendedaten

  • Rundfunk der DDR 1973
  • Erstsendung: 19.05.1973 | Stimme der DDR | 16:05 Uhr | 62'04

Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?