 Hörspielbearbeitung, Dokumentarhörspiel
 Hörspielbearbeitung, Dokumentarhörspiel
Autor/Autorin: 
    Siegfried Birkner
    
Die Erste nicht und auch die Letzte nicht
Leben und Sterben der Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt
Hörspiel nach den Originalakten des Frankfurter Prozesses aus dem Jahre 1771/72
  Vorlage: Prozessakten
  
  Bearbeitung (Wort): Palma
  
  
  
  
  
  
  
  
    Regie: Danielo Devaux
    
- Weitere Mitwirkende- Sprecher/Sprecherin - Rolle/Funktion - Klaus Berlinghoff - Obrist-Richter/Geistlicher - Liesel Christ - Frau Bauer, genannt "Bauerin" - Thomas Dehn - Geistlicher/Statisterie - Sophie Engelke - Frau König, "Königin" - Theo Ennisch - Hospital Becker/Geistlicher - Walter Flamme - Syndicus - Walter Hilsbecher - 1. Sprecher - Ursula Köllner - Magd - Uwe Koschel - 2. Sprecher - Karl-Hans Meuser - Sauer - Christel Pfeil - Frau Hechtel, genannt "Hechtelin" - Gaby Reichardt - Susanne Margaretha Brandt - Alwin Michael Rueffer - Richter - Erich Schaffner - Geistlicher/Statisterie - Erwin Scherschel - 1. Wachsoldat - Robert Seibert - Dr. Schaaf - Josef Wageck - Amtsperson/Ausrufer - Kurt Wolfinger - Bauer von Eyseneck/2. Wachsoldat 
    Der Prozeß gegen die Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt ist eines der aufregendsten Ereignisse im Frankfurt des jungen Goethe: Ein junges Mädchen, aus der untersten Schicht einer streng gegliederten und wohlhabenden Gesellschaft wird regelrecht verführt, täuscht ihre Umgebung über ihre Schwangerschaft, bringt heimlich ein Kind zur Welt und tötet es aus Angst und Verzweiflung. Sie hofft damit, "der Scham und dem Vorwurf der Leute zu entgehen".
Susanna ist ein Kind der Zeit und Gesellschaft, die wir als Zeit der Aufklärung zu bezeichnen pflegen. Aber dieses Mädchen hat weder lesen noch schreiben gelernt, und sie meint, bei Verführung und Tötung müsse der Teufel im Spiel gewesen sein. 200 Jahre sind seitdem vergangen. Im Jahre 1972 macht in den Zeitungen der Großstadt Frankfurt die Nachricht Schlagzeilen, daß ein junges Mädchen ihr uneheliches Kind getötet hat, um sich nicht der Scham und Schande auszusetzen, und neuerdings wird auch der leibhaftige Teufel wieder der Mitverantwortung an menschlichen Untaten bezichtigt.
Der vom August 1771 bis Januar 1772 dauernde Prozeß gegen die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt reizt nicht nur dazu, sich "in den Geist der Zeiten zu versetzen". Er kann auch zu Vergleichen herausfordern. Ein besonderes Interesse gewinnt er darüber hinaus, weil er Goethe zur Gestaltung der Gretchen-Tragödie im "Faust" anregte.
Der Frankfurter Journalist und Publizist Siegfried Birkner hat die Prozeßakten des Falles vor kurzem erstmals zusammengestellt und herausgegeben. Nach ihnen entstand das Hörspiel.
    

Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Sender Freies Berlin 1974
- Erstsendung: 24.03.1975 | hr1 | 53'40