Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Heiner Müller

Ödipus Tyrann

Eine Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin 1967

Vorlage: Ödipus Tyrann (Theaterstück )
Bearbeitung (Wort): Beate Rosch
Komposition: Reiner Bredemeyer

Regie: Benno Besson

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Fred Düren
    Lissy Tempelhof
    Dieter Franke
    Hannes Fischer
    Horst Hiemer
    Klaus Piontek
    Reimar Johannes Baur
    u.a.

"Gegen die gewohnte Interpretation lese ich ÖDIPUS TYRANN nicht als Kriminalstück. Das wäre mit der Aussage des Teiresias am Ende. Für Sophokles ist Wahrheit nur als Wirklichkeit, Wissen nicht ohne die Weisheit im Gebrauch; der Dualismus Praxis Theorie entsteht erst. Seine (blutige) Geburt beschreibt das Stück. Seine radikalste Formulierung ist der Atompilz über Hiroshima. Die Haltung des Ödipus bei der Selbstblendung (... denn süß ist wohnen / Wo der Gedanke wohnt, entfernt von allem) ist ein tragischer Entwurf zu der zynischen Replik des Physikers Oppenheimer auf die Frage, ob er an einer Bombe mitarbeiten würde, wirksamer als die H-Bombe, wenn dazu die Möglichkeit gegeben sei: Es wäre technisch sweet (technical sweet), sie zu machen. Die Verwerfung dieser Haltung bleibt folgenlos, wenn ihr nicht der Boden entzogen wird." (Heiner Müller)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Deutschlandradio 1967
  • Erstsendung: 09.03.2002 | Deutschlandfunk | 98'25

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Deutschmann: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 09.03.2002. S. 53.

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