Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Franz Molnár
Liliom
produziert anlässlich der Salzburger Festspiele
Vorlage: Liliom (Theaterstück, ungarisch)
Übersetzung: Alfred Polgar
Bearbeitung (Wort): Klaus Gmeiner
Technische Realisierung: Josef Adelberger, Gerda Eisendle
Regieassistenz: Dietrich Boden
Regie: Klaus Gmeiner
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Helmuth Lohner Liliom Christine Ostermayer Julie Brigitte Swoboda Marie Louise Martini Frau Muskat Adrienne Gessner Frau Hollunder Michael Toost Ficsur Gustl Weishappel Wolf Beifeld Tom Krinzinger Der Drechsler Otto Bolesch Linzmann Michael Kiurina Der Stadthauptmann Otto Schenk Der Polizeikonzipist Harry Hornisch 1. Polizist Georg Steinitz 2. Polizist Klaus Brockmayer Der Detektiv Fritz Hofmeister Der Arzt Hubert Berger Dr. Reich Erik Frey Stephan Kadar
Frau Muskats Schaukelschleuderer Liliom ist ein Weiberverführer und ein Draufgänger mit kindlichem Gemüt. Als er sich in das Dienstmädchen Julie vergafft, wird er von der eifersüchtigen Muskat entlassen. Die beiden finden bei Mutter Hollunder notdürftige Unterkunft. Liliom ist jedoch mit seiner Untätigkeit höchst unzufrieden; sein Freund Ficsur überredet ihn, bei einem Raubüberfall mitzumachen. Ausschlaggebend für Lilioms Bereitschaft dazu ist Julies Mitteilung, daß sie ein Kind erwartet: er muß nun möglichst schnell zu Geld kommen. Nach Mißlingen des Überfalls ersticht sich Liliom mit einem Küchenmesser - aus Scham vor Julie und dem Kind. Nach 16 Jahren Fegefeuer darf er einen Tag Erdenurlaub verbringen, um zu beweisen, daß er sich gebessert hat. Er tritt seiner Tochter gegenüber - mit einem gestohlenen Stern als Geschenk. So muß er also wieder dahin zurück, woher er gekommen ist. Alternativ: Franz Molnar, der Meister der modernen Gesellschaftskomödie, ist von allen bedeutenden Literaten Ungarns wohl der internationalste. Seine Beherrschung der Bühnentechnik, die raffinierte Mischung von romatischem Sentiment und handfester Realistik, das Verblüffende in der Szenenführung sowie sein glänzender Dialog machten ihn in Europa und Übersee zum meistgespielten ungarischen Dramatiker. Seine Vorstadtlegende "Liliom", in Frankreich und Amerika verfilmt und sogar zu einem Musical umgearbeitet, ist zweifellos sein menschlich ergreifendstes Stück. Liliom, Hutschenschleuderer im Wiener Prater, ist ein von den Mädchen umschwärmter und von den Männern wegen seiner Rauflust gefürchteter Kerl, unter dessen rauher Schale ein gut verstecktes weiches Herz schlägt. Das Dienstmädchen Julie erkennt dies, obwohl er auch zu ihr grob ist. Sie gibt seinetwegen ihre Stellung auf und lebt mit ihm, heiratet ihn und teilt alle Widrigkeiten mit ihm.Auch nach seinem Tod bleibt Liliom der gleiche jähzornige Kerl, als er nochmals zur Erde zurück darf, um seine Tochter zu sehen. Doch Julie erklärt dem Mädchen, daß es Schläge gibt, die man nicht fühlt.
Produktions- und Sendedaten
- Österreichischer Rundfunk / Sender Freies Berlin
- Erstsendung: 27.12.1980 | 103'46