Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Hans Müller-Schlösser

Schneider Wibbel

Vorlage: Schneider Wibbel (Schauspiel)
Bearbeitung (Wort): Wolf Driller, Horst Mundt
Komposition: Kurt Herrlinger

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Josef MeinertzhagenAnton Wibbel
    Elsa FaureFin, seine Frau
    Wilhelm OttoPangdich
    Karl RaafKnipperling, der Wirt
    Marius Müller-WesternhagenSchäng, sein Sohn
    Fritz Leo LiertzFitzkes
    Carla NeizelFrau Fitzkes
    Hans FuchsKüster
    Josef LodensteinFläsch, Hausierer
    Frank BarufskiKrönkel
    Trude SchneiderHopp-Majänn
    Gustav BockxHeubes
    René LeurquinPicard
    Günther UngeheuerMölfes
    Ludwig ThiesenZimpel
    Hermann PfeifferPolizist
    Gerti Runkeleine Frau
    Hans R. Fuchsein Mann

"Ja, ja, der 'Schneider Wibbel', unser Goldstück", soll der anfänglich recht misstrauische Gustav Lindemann gesagt haben, als nach einem ersten Spielmonat im Jahre 1913 bereits die 25. Aufführung ausverkauft war, was in dem ernsthaften Düsseldorfer Schauspielhaus mehr bedeutete als andernorts. Diese bis auf den heutigen Tag vielgespielte Komödie des Düsseldorfer Lustspielautors Hans Müller-Schlösser ist die berühmteste seiner zahlreichen Lokalpossen, die allesamt im alten Düsseldorf spielen. Der exzellente Einfall des redlichen Schneidermeisters Anton Wibbel, der ihm kam, als er wegen Majestätsbeleidigung auf vier Wochen ins Kaschott sollte, aber nicht wollte, war aber auch kaum woanders auszuspinnen als im Duftkreis des "Alt"-Bieres. Und dass er gar Zuschauer seines eigenen Leichenzuges wird ("Wat ben ich doch en herrliche Leich!"), das bietet uns höchstens noch Aristophanes! In viele Sprachen der Welt musste die Wibbel-Komödie übersetzt werden - verständlicherweise auch in fast alle deutschen Volksdialekte. Selbst bei den Hottentotten in Ostafrika spielte man sie, wo sie allerdings aus dem Schneider einen "Schuster Wibbel" machten, weil die Neger nun mal weniger Kleider- als Schuhsorgen haben. "Und doch gibt es nicht viele Stücke", schrieb Müller-Schlösser einmal, "die mit so wenig Hoffnung und Zuversicht das Rampenlicht erblickten." Noch zu Lebzeiten konnte Hans Müller-Schlösser über 10 000 Aufführungen seines "Wibbel" allein in Deutschland notieren. Dä Schniedermeester Wibbel hät sinne jeistije Vatter manche nette Anzoch jeschniedert. Müller-Schlösser schrieb, um nicht nur in seiner Heimatstadt verständlich zu sein, einen gefilterten Dialekt - wie man in Düsseldorf sagt: Hochdeutsch mit Knubbele.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1967
  • Erstsendung: 29.08.1967 | WDR 2 | 79'55

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