Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Egmont R. Koch
Die Propan-Bakterien
Technische Realisierung: Hans Küstermann, Dieter Stratmann
Regieassistenz: Burkhard Ax
Regie: Dieter Carls
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans Korte Professor Waldner Günter Strack General Molden Matthias Ponnier Dr. Benson Alwin Joachim Meyer Dr. Willard Erwin Schastok Dr. Harper Jochen Breiter Dr. Hollmann Fritz Stavenhagen Dr. Wenzel Wolfgang Forester Dr. Steffen Eva Garg Frau Dr. Leitner Adolf "Addi" Furler Lautsprecherstimme
In einem geheimen biologischen Forschungsinstitut werden Bakterien nach einer Mutation tödlich virulent. Im Rahmen von Studien zur bakteriologischen Kriegsführung hat einer der Wissenschaftler mit Tuberkelbakterien experimentiert. Dabei ist unter dem Einfluß von Röntgenstrahlung ein hochpathogener Mutant entstanden, der ihn auf der Stelle getötet hat. Nach Bekanntwerden des Unfalls wird das Institut hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt. Auswertungen der laufenden Video-Aufzeichnung sollen klären, wie es den Bakterien möglich sein konnte, aus der isolierten Apparatur zu entkommen. Als sich herausstellt, daß Kunststoff für die Mikroben ein Nährboden darstellt und sie sich durch fingerdicke Duroplastwände hindurchgefressen haben, wird von der obersten Heeresleitung und dem eilig einberufenen biologischen Krisenstab höchste Alarmstufe ausgerufen. Eine fiberhafte Tätigkeit beginnt. Um Zeit zu gewinnen, wird der Atemluft in den Labors über die Klimaanlage Propan zugemischt, nachdem die Rekonstruktion der Versuchsreihen ergeben hat, daß Propan eine Hemmwirkung auf die Bakterien ausübt. Aber der Computer errechnet, daß der Propanvorrat im Institut nur für 57 Minuten ausreicht. 57 Minuten Zeit, um die pathologischen Wirkungen aufzuklären, Wachstumsraten zu bestimmen und Hemmstoffe zu testen. Wenn es nach Ablauf dieser Zeitspanne nicht gelungen ist, die Bakterien unschädlich zu machen, tritt Alarmstufe Gelb in Kraft. Dann wird vom nahegelegenen Militärflugplatz ein Bombergeschwader starten und das Institut dem Erdboden gleichmachen. Dieses dramatische und wissenschaftlich plausible Hörspiel, entstanden unter dem Eindruck der gespenstischen Entwicklung in der Gentechnik, dient dem Autor, selbst Wissenschaftsjournalist, exemplarisch als Warnung vor dem unkontrollierten und verantwortungslosen Umgang mit dem wissenschaftlich machbaren.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1975
- Erstsendung: 03.06.1975 | WDR 2 | 54'47