Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Autor/Autorin:
Michael Molsner
Der weiße Kittel
Vorlage: Der weiße Kittel (Kriminalgeschichte)
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans-Gerd Kilbinger Polizist Josef Meinertzhagen Eugen Maerkle Siegfried Wischnewski Oberkommissar Sommerfeld Clausdieter Enskat Kriminalmeister Katz Lothar Ostermann Rudolf Sperber Lilly Towska Frau Wecken Uta Maria Schütze Frau Möller Herbert Herrmann Bernhard Möller Heinz von Cleve Oberarzt Gerhard Becker Abteilungsleiter Arno Görke Huber Manfred Heidmann Jakob Nestor Kurt Groth Herr Kemper
Der Notruf kommt um null Uhr dreißig: Frau Maerkle, Chefin eines
Supermarktes, ist erstochen worden. Oberkommissar Sommerfeld, der
sofort die Ermittlungen aufnimmt, hat es mit einer Vielzahl von
Verdächtigen zu tun. Da ist einmal der Ehemann, der jetzt eine hohe
Lebensversicherung ausbezahlt bekommt. Da sind die Einzelhändler
ringsum, die Besitzer sogenannter Tante-Emma-Läden, die viele Kunden
an den Supermarkt verloren haben und nun vor dem Ruin stehen. Und da
ist schließlich der Arbeiter Möller, der die Ermordete als letzter leend
gesehen hat ...
Autor Molsner, der nach den beiden Kriminalromanen "Und dann hab ich
geschossen" und "Harakiri einer Führungskraft" die Hörspiele "Gold
unterm Sakko", "Wie eine reißende Bestie" und "Ein bißchen Spaß"
(beide WDR) schrieb, zu seinem neuen Stück:
"Alle sind verdächtig" – dieses Motto herkömmlicher Kriminalgeschichten
ist in einem viel tieferen Sinne wahr, als die meisten ahnen. In
meinen Krimis versuche ich deshalb zu zeigen, daß ein Detektiv, der
nichts weiter finden will als einen Täter, die wichtigste Frage
unbeantwortet läßt. Die Frage nämlich, welche Voraussetzungen den
Täter denn zum Täter gemacht haben. Als Gerichtsreporter habe ich gelernt,
daß diese Voraussetzungen meist gesellschaftlicher Art sind.
Bestimmte soziale Felder – Heime, Gettos, lieblose oder labile
Familien – produzieren Versager aller Art und produzieren eben auch
den Kriminellen, über den dann eine Gesellschaft herfällt, die über
den Ursprung dieser sozialen Felder nicht diskutieren mag."

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1973
- Erstsendung: 10.03.1973 | WDR 2 | 58'52