Originalhörspiel

Autor/Autorin: Katja Huber

Melonen

Komposition: Florian Zimmer, Thomas Leboeg
Redaktion: Barbara Schäfer
Technische Realisierung: Wilfried Hauer, Angelika Haller

Regie: Christiane Klenz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Mira ParteckeJulia/Erzählerin
    Meriam AbbasLena Erisepov
    Stephan ZinnerVladimir
    Martin ButzkeAnvér Erisepov
    Jochen StriebeckMafljúd Erisepov
    Helga RoloffGroßmutter
    Michael HabeckNachbar
    Sherin LotzePaula
    Lorenz NuferMicha
    Benjamin MährleinRainer
    Burkhard DabinnusMann
    Anna BögerBlondine 1
    Dorothea LataBlondine 2

Abschied und Neubeginn, eine russische Familienidylle mit Hindernissen. "Julia wacht in Volgograd auf. Lena schnarcht. Anvér wälzt sich im Bett. Noch klingelt kein Wecker. Es ist heiß. Großmutter flüstert: 'Melonen. Sag ihnen, dass du Melonen willst'." Julia ist aus Deutschland. Hinter ihr liegt eine Liebesaffäre mit Vladimir, der sie zuletzt noch in München besucht hat. In Volgograd trifft sie nach zwei Jahren ihre Freunde Lena und Anvér wieder. Die beiden sind im Begriff, eine Familie zu gründen, und Julia begleitet sie bei ihrem Umzug nach Astrachan. Auf dem Weg vom Bahnhof zu Anvérs Eltern treffen sie den gebürtigen Astrachaner Ilja Nikolaj Uljanov, Lenins Vater - in Form einer Bronzestatue. Doch für weltberühmt hält man in Astrachan heute vor allem die saftigen Melonen. Nach Ankunft im neuen Heim in der tartarischen Steppe kommen Spannungen auf. Anvérs Vater begrüßt Julia mit Hitlergruß. Die Mutter serviert Kalmückenkuchen, die Großmutter berichtet von ihren Erlebnissen mit deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Die jungen Leute flüchten auf die Datscha zur Melonenernte und Julia sich in Erinnerungen an den Abschiedsbesuch von Vladimir. Die Inszenierung des Hörspiels setzt auf den Effekt der Langsamkeit, so wird die Geschichte zu einem einzigen gedehnten Moment. Die Musik des Münchner und Hamburger Elektronik-Duos "iso 68" unterstützt die somnambule Atmosphäre, die im Text angelegt ist.

Weitere Informationen
Katja Huber, geboren 1971, lebt als Autorin in München. Sie studierte Slawistik. Sie begann, Kurzgeschichten zu schreiben, später Radioreportagen. 2001 erhielt sie den Publikumspreis des Münchner Literaturfestivals "Wortspiele". Zuletzt erschien ihre Geschichte "Russische Schwimmbäder" in der Anthologie "Osten" (München 2003). Sie verfasste u.a. die Hörspiele "Das Ticken des Vaters" (RB/SWR 2001), "Hechtzeit" (BR 2002) und "Wir allein" (SWR 2003).

iso 68 sind Florian Zimmer und Thomas Leboeg. Sie veröffentlichten die CDs "Here/There" und "Here/There played by ...". Drei Tracks komponierten iso 68 für die Compilation "wake up. re:lax" (BR 2003) zu Robert Lax, erschienen bei intermedium records.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 2004
  • Erstsendung: 05.04.2004 | Bayern 2 | 20:30 Uhr | 54'33

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?