Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Marie-Luise Goerke, Matthias Pusch
Bück' dich! Oder: Das Simulations-Syndrom
Komposition: Marie-Luise Goerke, Matthias Pusch
Technische Realisierung: Marie-Luise Goerke, Matthias Pusch
Regie: Marie-Luise Goerke, Matthias Pusch
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Julia Hummer Sie Karolin Jung Mutter Andreas Petri Vater Markus Nagel Kleiner Spinner Gunnar Helm Telefondoktor Stephen Erickson Onkel Neil Marie-Luise Goerke Nachbarin
,Meine Familie ist anders als alle andern!", seufzt sie verzweifelt. Vater bückt sich vor den Fenstern, Mutter stöhnt übertrieben beim Liebesakt und ihr Bruder, der kleine Spinner, spielt Fernsehen. Das ist schlimm. Und nicht normal, sagt sie. Denn ihre Familie simuliert nur. Immer. Alles. Sämtliche Familienmitglieder tun lediglich so, als würden sie essen, einkaufen, in Urlaub fahren, arbeiten gehen. Sie beschließt, ihre Familie von dem schrecklichen Simulations-Syndrom zu befreien. Sie zu heilen. Dazu beginnt sie mit einer lückenlosen Dokumentation der "familiären Simulationen" - im Supermarkt, beim Abendessen, im Elternschlafzimmer, überall zeichnet sie heimlich auf. Aber hören wir da nicht eine ganz normale Familie? Kann man den Erzählungen der Tochter trauen? Oder macht sie sich nur wichtig, um ihren pubertären Drang auszuleben, so zu sein wie alle und trotzdem aufzufallen? Hin- und hergerissen zwischen absurder Phantasie und Doku-Soap nimmt die akustische Täuschung ihren Lauf, bis sie schließlich in einem Sound-Crash gipfelt. Wer ist am Ende der überzeugendste Simulant?
Weitere Informationen
Serotonin ist eine Gruppe freier Hörspielproduzenten mit zwei festen Mitgliedern: Marie-Luise Goerke, geboren 1964, lebt in Berlin, schreibt und produziert Features und Hörspiele für den Rundfunk und Hörbücher.
Matthias Pusch, geboren 1963, lebt als freier Regisseur und Computerkünstler in Berlin.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2004
- Erstsendung: 18.05.2004 | WDR 3 | 23:00 Uhr | 50'54
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Süddeutsche Zeitung. 18.05.2004. S. 17.