Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Gustave Flaubert

Salammbô (1. Teil: Salammbôs Schleier)

Vorlage: Salammbô (Roman, französisch)
Übersetzung: Joy Markert
Bearbeitung (Wort): Joy Markert
Komposition: James Reynolds
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Anne Effertz
Regieassistenz: Claudia Wilhelmine Stang

Regie: Uwe Schareck

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans-Peter HallwachsErzähler
    Anna ThalbachSalammbô
    Michael EversMâtho
    Felix von ManteuffelSpendius
    Peter KaghanovitchNarr'Harvas
    Michael HabeckHanno
    Christian RedlGisco
    Helmut StangeSchahabarim
    Barbara NüsseTaanach
    Josef TratnikZarxas
    Bernt HahnAutarit
    Ernst August SchepmannHiktamon
    Matthias HabichHamilkar

In dieser historischen Erzählung führt Flaubert vor die Tore Karthagos. Der erste punische Krieg gegen Rom ist gewonnen, aber die Söldner warten vergeblich auf ihre Entlohnung. In ihrem Unmut rüsten sie zu einem Krieg gegen ihren früheren Verbündeten Karthago, der mit der Vernichtung des Söldnerheeres ein grausames Ende findet. Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen die Priesterin Salammbô, Tochter des umstrittenen karthagischen Staatsmannes und Feldherren Hamilkar, und Mâtho, der Anführer des söldnerischen Heeres. Die Liebe Mâthos zu der jungen Priesterin weitet sich zu einem mystisch-religiösen Machtkampf zwischen der Mond-Göttin Tanit und dem Sonnen-Gott Baal - auch Moloch genannt. Als es Mâtho gelingt, Salammbô den heiligen Schleier Tanits und damit das Symbol der göttlichen Kraft zu rauben, fühlt sich Karthago verloren. Nach Hungersnot, Wassermangel und Pest wendet sich das Blatt und Hamilkar kann Karthago zum Sieg führen. Mâtho wird verhaftet und auf qualvolle Weise hingerichtet, Salammbô folgt ihm auf diesem letzten Weg. Flauberts Wiederbelebung der Vergangenheit, die für ihn nicht nur eine künstlerische, sondern auch wissenschaftliche Aufgabe bedeutet, besticht in einer Mischung aus "objektiver Poesie" und "schriftstellerischer Grausamkeit". Beschrieben werden der Prunk einer Hochkultur in großartigen Landschaften, aber auch grauenvolle Gemetzel, geheimnisvolle Menschenopfer und religiöse Mysterien. Flaubert beschreibt auf eindrückliche Weise, wie politisch-militärische und magisch-religiöse Vorgänge miteinander verbunden sind.

Weitere Informationen
Gustave Flaubert (1821-1880) begann auf Wunsch seines Vaters ein Jurastudium in Paris, das er wegen eines Nervenleidens nicht zu Ende führte. Bis zu seinem Tod lebte er überwiegend abgeschieden auf seinem Landsitz in Croisset. Mit dem Gesellschaftsroman "Madame Bovary" wurde Flaubert schlagartig berühmt. "Salammbô" war sein zweiter Roman, an dem er fünf Jahre ununterbrochen arbeitete. Auf wissenschaftliche Korrektheit bedacht, studierte er historische Quellen und besuchte die Ruinen Karthagos in Tunesien. Flaubert gilt als Hauptvertreter des französischen Realismus und ist vor allem für die sezierende Nüchternheit in seinen Darstellungen bekannt.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 2003
  • Erstsendung: 16.06.2003 | WDR 5 | 53'59

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2005 (auch als Hörspiel-Download)

Rezensionen (Auswahl)

  • Frank Olbert: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16.06.2003. S. 39.

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?