Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Christian Geissler
Jahrestag eines Mordes
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Traudl Weh, Roland Sailer
Regieassistenz: Reginald Kahl
Regie: Dieter Munck
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans Timerding Karl, ein alter Mann Margret Homeyer Martha, seine Frau Inge Hugenschmidt Edith, beider jüngste Tochter Jürgen Schmidt Soldatn mit der Sammelbüchse Manfred Kothe Soldat mit der Sammelbüchse Else Brückner Wirtin Helmut Wöstmann Lehrer Günter Bein Sprecher Alwin Michael Rueffer Sprecher Annemarie Sprotte Sprecherin Dorothea Boschen Sprecherin Wolfgang Reinsch Soldat, Ediths Freund Gerhard Remus 1. Lehrjunge Volker Spahr 2. Lehrjunge Hans Otto Ball Betrunkener Peter Versten Pfarrer Klaus Langer Sprecher Jürgen Sidow Sprecher Helene Elcka Sprecherin
'Alte Leute' erinnern sich an einen Sohn. Aber die Erinnerung ist gestört. Dieser Untertitel hatte die Funktion eines Mottos. Wie äußert sich die gestörte Erinnerung? Das Bild des lächelnden Sohnes, der knapp zwanzigjährig in einem Panzer verbrannte, wird hervorgeholt, seit wieviel Jahren schon an diesem Tag, der zufällig ein allgemeiner Gedenktag ist, der sich dennoch nicht von anderen Tagen unterscheidet. Im Radio wird zwar von den 'geliebten Toten' gesprochen, in den Zeitungen aber stehen Berichte über den Einsatz von Sonderkommandos und in der Kneipe unterhalten sich die Betrunkenen über ihre Kriegserlebnisse. Zum Kaffee bringt die jüngste Tochter ihren Verlobten, einen Offiziersanwärter von der Bundeswehr mit, und nach dem Abendessen schaut der Pfarrer herein. Aber jede Nachricht über das Sterben im Krieg sitzt wie ein Stachel im Bewußtsein des Vaters: er begreift die Diskrepanz zwischen den Gedenkreden und der Wirklichkeit.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk / Hessischer Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk / Saarländischer Rundfunk 1968
- Erstsendung: 04.06.1968 | 52'05