Originalhörspiel, Kurzhörspiel

Autor/Autorin: Helmut Heißenbüttel

Projekt Nr. 2

Technische Realisierung: S. Bruckart, Dieter Stratmann

Regie: Raoul Wolfgang Schnell

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Maria Barring
    Rudolf Jürgen Bartsch
    Alois Garg
    Harald Meister
    Matthias Ponnier
    Ursula Langrock
    Friedrich von Bülow
    Kurt Lieck
    Lothar Ostermann
    Christoph Quest

Heißenbüttel stellt neun Figuren vor, die, wenngleich vage personalisiert, in ihrer Redeweise austauschbar sind. Ihre Rede- und Verhaltensweise charakterisiert und entlarvt jene bundesrepublikanischen Intellektuellen, deren Stärke besteht im Zögern, im Vergessen oder Nichtvergessen, in der Unentschiedenheit, im Abwarten, in ihrer Zuschauerschaft, in der Neigung, es eher nicht ernst zu nehmen, in der Neigung, sich damit abzufinden, vielleicht ohne es dabei in Wirklichkeit ganz aufzugeben. Alle sind sich eigentlich einig darüber, daß das, was man allenfalls lehren kann, Destruktion und Anarchie ist, Auflösung von konventionellen regulativen Systemen und bürgerlicher Moral; sie wollen jedoch ihre persönliche Sphäre reserviert haben. Sie formulieren syntaxgerecht, vermeiden Leerformeln, hassen Phrasen und sind darauf bedacht zu befolgen, was die Lehren der Rhetoriker fordern: Täter, Akteure, Praktiker. Sie fragen sich: sind wir die eigentlichen Parasiten? Die, die dem funktionierenden Ganzen aufsitzen? Ist das, was wir tun, notwendig oder überflüssig?

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1970
  • Erstsendung: 03.06.1970 | WDR 1 | 20'45

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