Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Knut Hamsun
Viktoria
Vorlage: Viktoria (Erzählung, norwegisch)
Bearbeitung (Wort): Hellmut von Cube
Komposition: Raimund Rosenberger
Regie: Heinz-Günter Stamm
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Max Eckard Erzähler Eva Mattes Das Mädchen Viktoria Jan Heinz Koester Der Knabe Johannes Elisabeth Schwarz Viktoria Michael Degen Johannes Franz Schafheitlin Der Schloßherr Hilde Weissner Die Schloßherrin Ernst Walter Mitulski Der Müller Doris Kiesow-Verhoeven Seine Frau Christian Wolff Otto, Viktorias Bräutigam Götz Burger Ditlev, Viktorias Bruder Donata Höffer Camilla Walter Bluhm Der Hauslehrer
Hamsun greift den trivial-märchenhaften Stoff von zwei jungen Liebenden auf, die aufgrund ihrer unterschiedlichen sozialen Herkunft nicht zusam-menkommen können: der Müllerssohn Johannes und Victoria, die Tochter des Herrenhofbesitzers. Nach vielen Jahren begegnen die beiden einander wieder. Zögernd lässt Victoria ihre Zuneigung erkennen, und auch Johannes gesteht ihr seine Liebe. Bei der nächsten Begegnung lässt Victoria durchblicken, dass zuviel Trennendes zwischen ihnen stünde. Sie soll den Sohn eines reichen Kammerherrn heiraten, um den hochverschuldeten väterlichen Hof zu retten. Verletzt und enttäuscht geht Johannes ins Ausland und wird ein erfolgreicher Schriftsteller. Victoria willigt in die Verlobung mit einem standesgemäßen Bräutigam ein. Erst nach dem Tod des Bräutigams, des Vaters und dem Verlust des Hofes wäre der Weg für das ungleiche Paar frei, doch ihre Liebe erfüllt sich nur mehr im Bekenntnis... Der 1898 veröffentlichte Roman Victoria gehört in die erste Periode von Hamsuns literarischem Schaffen, die sich durch den ihm eigenen Stil auszeichnet, die Kreatürlichkeit des Menschen zu betonen, die geheimnis-vollen Kräfte der Natur und der menschlichen Seele jedoch nicht zu ana-lysieren, sondern scheinbar nebenbei in der Handlung mitschwingen zu lassen.
Weitere Informationen
Knut Hamsun wurde am 4. August 1859 in Gudbrandsdalen als Knud Pedersen geboren und gilt neben Henrik Ibsen als bedeutendster Schrift-steller Norwegens. Seine Schulausbildung war dürftig, eine Universität besuchte er nie; er schlug sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durch, bis ihm 1890 mit seinem Debütroman »Hunger« sogleich ein großer literarischer Erfolg gelang. 1920 erhielt er den Literaturnobelpreis. Der wegen seiner Sympathien für den Nationalsozialismus politisch hoch umstrittene Hamsun starb 1952 in Nørholm. (Pressetext und biographische Notiz vom Hessischen Rundfunk anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung 2017)
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1970
- Erstsendung: 27.12.1970 | Bayern 1 | 87'23