Originalhörspiel, Originaltonhörspiel
Autor/Autorin:
Peter Faecke
Hier ist das Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau
Regie: Hein Bruehl, Rainer Ostendorf
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hannelore Hoger Sprecherin im Studio Peter Lieck Sprecher im Studio Peter Faecke Sprecher im Studio Karl-Heinz Wagner Sprecher im Studio Lutz Schulze Sprecher im Studio
"Die Tagesschau ist weder ein Bildungsinstitut noch ein
sozialkritisches Kampfinstrument. Sie soll nicht Zustände werten,
sondern über Ereignisse berichten. Sie soll nicht provozieren, sondern
informieren." (Michael Abend, Redakteur, Tagesschau Hamburg).
In diesem Zusammenhang ist von besonderer Bedeutung, daß die
offiziellen Propagandastellen von Regierung, Parteien und Verbänden
durch Veranstalten einer Pressekonferenz den Anlaß für eine Meldung
und damit gleichzeitig den Zeitpunkt und Inhalt selbst bestimmen
können. Die TAGESSCHAU stellt sich damit in den Dienst der Public-
Relation-Arbeit dieser Stellen, erhöht deren Wirksamkeit und
rechtfertigt gleichzeitig deren Existenz."
(Alberts/Rager: Tagesschau in Farbe – politische Information in
Schwarz-Weiß, Ms.)
Der Autor, Peter Faecke, zu Struktur und Intention seines Hörspiels:
"Was sich mit einem Text nur ungenügend machen läßt, weil isoliert
durch Arbeitsmethode und Perspektive, wird durch Originalton zu machen
versucht; wo beides versagt, wird mit Spielvorlagen gearbeitet,
ausgeschriebenen und improvisierten Kurzszenen, um so für das Ohr das
nachzuvollziehen, was sich täglich um 20 Uhr für rund 25 Millionen
Fernseher ereignet: die Tagesschau des Deutschen Fernsehens. Das
bedeutet: keine wissenschaftliche Analyse, sondern Abbildung dessen,
was ist; zunächst durch Abbildung von Arbeitsweise und
Selbstverständnis derer, die täglich die Tagesschau redigieren; dann
durch Abbildung der Rezeptionsweise jener, die ihr täglich ausgesetzt
sind; schließlich durch Aufzeichnung anderer Möglichkeiten, die
Tagesschau oder besser Tagesschauen zu machen: in diesem Fall durch
Schüler einer Kölner Hauptschule, die das dezentralisierte Modell
einer Nachrichtensendung proben, das eher auf Informations- und
Artikulationsbedürfnis seiner Benutzer einzugehen versucht als das
vorhandene."

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1973
- Erstsendung: 07.02.1973 | WDR 1 | 71'56