Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Guido Koster
Sehnsucht unzensiert
Komposition: Michael Riessler
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Helmut Schick, Julia Kuemmel
Regieassistenz: Wolfgang Binder
Musik: Philipp Vandré (Klavier), Stephan Langenberg (Bandoneon), Gülay Binici (Singstimme)
Regie: Ulrich Lampen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Ulrich Matthes Leander Friedrich Karl Praetorius Metin Karin Anselm Madame Jan Neumann Kunde 1 Walter Renneisen Kunde 2 Charles Wirths Kunde 3 Michaela Ehinger Theresa Monika Müller-Heusch Arabella Lena Streif Suleika
Leander ist nach Istanbul aufgebrochen. Er sucht in Erinnerung alter schriftstellerischer Tradition des 19. Jahrhunderts die Exotik und Sinnlichkeit des Orients, um dort seine dichterischen Neigungen frei entfalten zu können. Zugleich entflieht er seiner über ganz Europa verstreuten kultivierten Familie. Er schließt Freundschaft mit dem Bandoneon spielenden Türken Metin. Als Pianist spielt er im Duo mit Metin schließlich in einem der letzten feudalen Bordelle Istanbuls, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Dort ist Madame, die Besitzerin, ihm wohlgesonnen, die Mädchen gehen ihrer Arbeit nach und die Gäste erzählen aus ihrem Leben, von ihren gescheiterten Hoffnungen und ihren Phantasien, aber auch vom Wandel der Zeiten von Atatürk bis heute. Eines Tages zieht sich ein alter, von der Polizei gesuchter Freund Madames in das Bordell zurück - um dort zu sterben. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf ... In diesem szenischen Puzzle spiegelt sich der Untergang des alten, sinnlich überbordenden und widersprüchlichen Istanbul, das von den modernen Sittenwächtern bedroht wird.
Weitere Informationen
Guido Koster, 1962 in Trier geboren, lebt und arbeitet in Berlin als Autor zahlreicher Theaterstücke und Hörspiele. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem "Kleist Theaterpreis für Junge Dramatiker" 1996.

Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 2002
- Erstsendung: 19.02.2003 | hr2 | 63'37
Rezensionen (Auswahl)
- Waldemar Schmid: Funk-Korrespondenz. 51. Jahrgang. Nr. 9. 28.02.2003. S. 27.