Originalhörspiel

Autor/Autorin: Roger Manderscheid

Papiertiger

Komposition: Hans-Martin Majewski

Ensemble: Rosy Singers, The Take Five

Regie: Klaus Wirbitzky

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Hansjörg Felmy
    Elfriede Rückert
    Marcel Werner
    Karin Buchali
    Alwin Joachim Meyer
    Matthias Ponnier
    Harald Meister
    Adolf "Addi" Furler
    Cay Wolf
    Christian Brückner

Roger Manderscheid wurde 1933 geboren und ist, nach seinen eigenen Worten, "lebhaft in Luxemburg, ein definitives Provisorium". Darin spricht sich ein wenig von der Bitternis aus, welche die Randlage des Luxemburgs im Verhältnis zu den französischen, flämischen, niederländischen und deutschen Sprachen und Kulturen mit sich bringt. Es ist aber gerade die Existenz außerhalb, die den Blick auch schärft für das, was sich in den Sprachgebieten rundherum abspielt. Manderscheid hat außer "Papiertiger", eine Arbeit, die im Auftrag der Hörspielabteilung des WDR entstanden ist, die Hörspiele "Glaswand", "Radiografie" und "Burgbesichtigung" geschrieben, deren letztere 1969 und im ersten Halbjahr 1970 vom WDR gesendet wurden. In dem Hörspiel "Papiertiger" macht der Autor klar, was es mit dem Bild vom Rädchen in der Maschine, das Generationen als Sinnbild eines erfüllten Lebens vorgehalten wurde, in Wahrheit auf sich hat. Es bedeutet nichts anderes, als dass der Mensch auf eine Funktion als auswechselbarer Maschinenteil reduziert wird. Vier männliche und zwei weibliche Stimmen vertreten die fungiblen Figuren der Arbeitswelt. Den längst verinnerlichten, als Maximen und Befehle wieder auftauchenden Zwängen gibt eine Megafonstimme Ausdruck. Passagen aus dem Arbeitsrecht werden von einer Mickymausstimme heruntergehaspelt und eine Kinderstimme lässt mit ihren lakonischen Einwürfen etwas von der frühzeitigen Gleichrichtung ahnen. Geräusche führen die Sprache weiter. In der hier beschriebenen monotonen Alltagsmaschinerie sind sie die mechanischen Teile.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1970
  • Erstsendung: 20.02.1971 | WDR 2 | 39'18

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