Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel
Autor/Autorin:
Ernst Jandl
Die Humanisten
Konversationsstück
Vorlage: Die Humanisten (Theaterstück)
Redaktion: Alf Neumann
Regie: Ernst Jandl
Ernst Jandl, der vor allem durch seine exzellent vorgetragenen
Lautgedichte populärste Autor der experimentellen Schule, hat sein
neues Sprachspiel zunächst beim "Steirischen Herbst" 1976 in Graz als
Theaterstück aufführen lassen. Dazu eine Kritik: "Jandl lässt zwei
Nobelpreisträger, einen Literaten und einen Historiker, das Loblied
auf die deutsche Sprache und die große deutsch-österreichische
Geistesgeschichte singen. Heilig-unheilig klingt das: 'Ich sehr lieben
den deutschen Sprach, den deutschen Sprach mir heilig sein.'
Jandl's Attacke gilt jenem Typus humanistischen Bildungsbürgertums,
das sich im Zeichen von Goethe, Grillparzer und neuerdings auch
'Küßdiehandke' im schönen Nobelpreis-Kuckucksheim niedergelassen hat.
'Deutsch Sprach und Österreich Vaterland sein Kunst. Österreich sein
ein Kunstland. Vaterkunstland, Kunstvaterland, Salzburger
Fetzenspiele, Burgtheatern. Donau zu blau, zu blau, zu blau.' Das
kalauert manchmal ganz schön daher, ist aber insgesamt von einer
Stringenz, die bei einer so konsequent innersprachlichen Dramatik
Bewunderung verdient."

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1977
- Erstsendung: 16.05.1977 | WDR 3 | 26'56
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Gertraud Scholz Verlag 1998