Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Gustave Flaubert

Madame Bovary (1. Teil)

Vorlage: Madame Bovary (Roman, französisch)
Übersetzung: Maria Dessauer
Bearbeitung (Wort): Valerie Stiegele
Komposition: Michael Riessler
Dramaturgie: Manfred Hess
Technische Realisierung: Klaus Schumann, Peter Nielsen, Kristine Rockstroh
Regieassistenz: Wolfgang Seesko

Regie: Christiane Ohaus

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Friedhelm PtokErzähler
    Chris PichlerEmma Bovary
    Bernhard SchützCharles Bovary
    Dietmar MuesVater Bovary
    Angela SchmidMutter Bovary
    Dieter HufschmidtLehrer
    Ilja RoßbanderCharles als Junge
    Erika SkrotzkiHéloise
    Peter FrankeVater Rouault

"Welches ist das Gebiet der Dummheit, das stumpfsinnigste Milieu, das die meisten Absurditäten, die meisten intoleranten Dummköpfe hervorbringt? - Die Provinz. Welches sind dort die unerträglichsten Akteure? - Die kleinen Leute, die sich in kleinen Tätigkeiten verausgaben, deren Ausübung ihr Denken verkümmern lässt. Welches ist der am meisten abgenutzte und missbrauchte Sachverhalt, die abgedroschenste Leierkastenmelodie? Der Ehebruch." Charles Baudelaire vermerkte 1857, als "Madame Bovary" erschien, genau das banale Sujet dieses Romans, das ihn aber nicht hindert, zum absoluten Kunstwerk zu mutieren. Vielmehr wird bei Flaubert gerade die Geschichte einer normannischen Arztfrau, die aus Lebens- und Liebeshunger der ehelichen Langeweile entflieht und im Freitod endet, zum Klassiker modernen Erzählens, der auch heute seine Bedeutung nicht verloren hat. Die Hörspielfassung erzählt die Geschichte der "Sitten aus der Provinz" als ein akustisches Gebilde, das Flauberts Neuerungen - die Behandlung von Erzählzeit und erzählter Zeit, seine Erfindung der "erlebten Rede", die gnadenlose, mitleidlose Komik der Beschreibung - ins Blickfeld rückt.

Weitere Informationen
Gustave Flaubert (1821-1880), geboren in Rouen, gestorben in Croisset, schrieb die Romane "L'Éducation sentimentale" (1869), "Salammbô" (1862); "La Tentation de Saint Antoine" (1874); "Bouvard et Pécuchet" (1881). "Madame Bovary" verursachte einen literarischen Skandal wegen angeblich anstößiger Passagen und war zugleich Flauberts größter Publikumserfolg.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk / Radio Bremen / Deutschlandradio 2004
  • Erstsendung: 27.03.2005 | hr2 | 14:05 Uhr | 54'43

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Der HörVerlag 2005

Auszeichnungen

  • hr2-Hörbuchbestenliste Juli 2005 (2. Platz)

Rezensionen (Auswahl)

  • Eva-Maria Lenz: epd Medien. Nr. 29. 16.04.2005. S. 24f.
  • Waldemar Schmid: Funk-Korrespondenz. 53. Jahrgang. Nr. 15. 15.04.2005. S. 29.

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