Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Urs Widmer
Das Machthorn
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Andrea Mammitzsch, Alfred Habelitz, Christiane Köhler
Regieassistenz: Kirstin Petri
Regie: Urs Widmer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jens Wawrczeck Der Sklave Klaus Henner Russius Der Mächtige Matthias Habich Der zweite Mächtige Andreas Szerda Der Gefolterte/Der Besucher Helmut Vogel Der Folterer Rosemarie Fendel Die Mutter Otto Sander Der höchste Geistliche Klaus Barner Der Pressesprecher
Ob in orientalischen Despotien oder modernen Machtzentren: Der Nimbus der jeweils Herrschenden setzt Distanz, so populär sich ihre Vertreter auch geben. Ein geräumiger Palast im Nirgendwo ist Schauplatz der Radio-Parabel von Urs Widmer, die mit Mitteln der Groteske eine Art Anatomie von archetypischen Machtverhältnissen vorführt. Eine Groteske, bei der das Lachen im Halse stecken bleibt, sobald ihr vielfacher Wirklichkeitsbezug in Geschichte und Gegenwart erkennbar wird. Die auf lehrreiche Weise beklemmende Vorstellung einer Welt, in der Fortschritt, Emanzipation und Veränderung nicht vorgesehen sind und in der auch Palastrevolutionen an der Welt nichts mehr bewegen.
Weitere Informationen
Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, studierte Germanistik, Geschichte und Romanistik, war bis 1968 Lektor bei Suhrkamp und arbeitet seitdem als freier Schriftsteller, heute in Zürich. Er erhielt verschiedene Dozenturen und Preise. Seit 1968 veröffentlichte er zahlreiche Prosabände, Theaterstücke, Essays und Übersetzungen. Seine Hörspiele wurden u.a. mit dem Karl-Sczuka-Preis (den er 1974 gemeinsam mit Peter Zwetkoff erhielt) und dem Hörspielpreis der Kriegsblinden (1976) ausgezeichnet.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk / Hessischer Rundfunk 2005
- Erstsendung: 28.04.2005 | 62'33
Rezensionen (Auswahl)
- Stefan Fischer: Süddeutsche Zeitung. 28.04.2005. S. 35.