Science Fiction-Hörspiel, Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Murray Leinster
Temperatursturz
Vorlage: Critical Difference (Kurzgeschichte, amerikanisch)
Übersetzung: Bodo Baumann
Bearbeitung (Wort): Walter Knaus
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Astrid Winckler-Tiede
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Matthias Fuchs Leutnant Massy Christine Davis Riki Herndon Dieter Eppler Ken Herndon Kurt Lieck Raumschiffkapitän Ulrich von Dobschütz Ingenieur Rolf Beuckert Techniker
"Den Kolonisten auf einem Eisplaneten droht durch Veränderung der Aktivität ihres Zentralgestirns der Kältetod.
Leutnant Massy ist Inspektor des technischen Überwachungsdienstes im Weltraum. Sein erster eigenverantwortlicher Auftrag besteht in der routinemäßigen Überprüfung des Landeturms auf Lani III. Das 600 Meter hohe Stahlskelettgerüst, das seine Energie aus der Ionosphäre bezieht, dient nicht nur schwersten Raumschiffen als Landehilfe, sondern versorgt die kleine Kolonie mit Energie und damit mit Wärme, die auf dem lebensfeindlichen, von einem ewigen Eispanzer umgebenen Planeten lebensnotwendig ist. Da wird bekannt, daß es durch Überlagerung zyklischer Veränderungen des Zentralgestirns zu einer ungewöhnlich massiven Häufung von Sonnenflecken gekommen ist. In wenigen Tagen sind die Temperatoren auf 65 Grad unter Null gefallen. Wenn die kritische Marke von minus 86 unterschritten wird, würde das Kohlendioxid aus den oberen Schichten der Atmosphäre ausfrieren, womit der Treibhauseffekt endgültig zusammenbräche und es zu einem unaufhaltsamen Temperatursturz von mindestens weiteren hundert Grad käme. Ein fieberhafter Wettlauf mit der Zeit beginnt. Auf Lani III leben nur dreihundert Menschen, aber auf Lani II, dem erdähnlichen Nachbarplaneten, 20 Millionen, und das gleiche Schicksal, das Lani III zu ereilen droht, steht auch Lani II bevor. Schutzmaßnahmen scheitern an der Kürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit, und der Bau zusätzlicher Landetürme erweist sich als nutzlos, weil die Ionisierung der Atmosphäre immer weiter abnimmt. Schon nähert sich die Temperatur der kritsichen Grenze. Da erinnert sich Massy, daß man auf der Erde schon im 20. Jahrhundert in der Atmosphäre künstliche Plasmawolken aus Bariumatomen erzeugt hat, die vom UV-Licht ionisiert wurden. Wenn es gelänge, durch Explosionen in 150 Kilometern Höhe Metalldampfwolken zu bilden und so durch Erhöhung der Ionenzahl die Leitfähigkeit der Ionosphäre und damit den Energiefluß zu steigern, dann wäre die Kolonie gerettet."
(Pressetext nach Horst G. Tröster: Science Fiction im Hörspiel 1947-1987. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt am Main 1993)
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1974
- Erstsendung: 07.10.1974 | 47'20