Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Josef Ruederer

Ein Verrückter

Vorlage: Ein Verrückter (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Edmund Steinberger
Technische Realisierung: Hans Greb, Gerda Koch
Regieassistenz: Gabriele Sachtleben, Josef Gabriel

Regie: Edmund Steinberger

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Elmar WepperHilfslehrer Gattl
    Wolf EubaBenefiziat Thalhauser
    Fritz StrassnerFörster Reindl
    Ilse NeubauerAnna, seine Tochter
    Karl ObermayrOberforstwart Kofler
    Max GrießerDer Wirt
    Erni SingerlDie Wirtin
    Gustl WeishappelAssessor Sauerwein
    Christian MarschallMinister von Pfley
    Karl TischlingerPoiten
    Walter FitzStrixner
    Willy SchultesMutzenböck
    Franziska StömmerFräulein Minna
    Edmund SteinbergerErzähler
    Erika Blumberger
    Marianne Brandt
    Margot Mahler
    Uschi Dämmrich
    Maria Stadler
    Carla-Maria Heim
    Theresia Maria Schrafl
    Wugg Retzer
    Rolf Straub
    Ludwig Wühr

Ruederers Erzählung "Ein Verrückter" wird in der Literaturgeschichte üblicherweise mit Ludwig Thomas "Andreas Vöst" verglichen, wobei nicht zu vergessen ist, daß Thomas Werk 10 Jahre später erschienen ist. Ähnlich sind sich die beiden Dichtungen in der Problemstellung: Kampf eines freidenkenden Menschen gegen Geistlichen [sic!] , ähnlich auch Ort und Zeit des Geschehens: ein altbayerisches Dorf um die Jahrhundertwende. Verschieden jedoch ist die Behandlung der Charaktere, die poetische Gerechtigkeit in der Verteilung der Gegensätze. Während wir bei Thoma den Untergang eines bauernbündlerisch gesinnten, aufrechten Mannes erleben, für den wir von vornherein Partei nehmen müssen, vermeidet es Ruederer, den um sein Recht kämpfenden Hilfslehrer Gattl als Helden zu zeichnen; wiederholt setzt er ihn gegen seinen Widersacher gar ins Unrecht. Thoma entlarvt in Pfarrer Baustätter einen Menschen, der weder vor Verleumdung noch vor Urkundenfälschung zurückschreckt, während Ruederers Geistlicher, der den Lehrer durch unmenschliche Härte in Verzweiflung bringt, gewiß keine sympathische Gestalt ist, aber doch nie den Kreis seiner Rechte überschreitet. Die Verwandtschaft zwischen den beiden Dichtungen zeigt sich hauptsächlich in der Problemstellung, in der Gesinnung und in der überzeugenden Echtheit des Milieus.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1977
  • Erstsendung: 07.01.1978 | 118'48

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