Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Michael Krausnick, Reimar Rudolph
Pentakinin
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Iris Hartmann
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Charles Brauer Dr. Kurpreug Heta Mantscheff Sibylle Wolfgang Büttner Prof. Bethmann Alfons Lipp Dr. Hilbert Hans Timerding Erwin Hanke Margarete Salbach Frieda Hanke Joachim Bliese Dr. de Vries Wolf Dieter Tropf Dr. Krumbach Rosemarie Reimann Frl. Brotmann Angelika Bissmeier Uwe-Karsten Koch Horst Lindau William Mockridge Jochen Nix Gertrud Nothorn Margit Rogall Otti Schütz Franz Wacker Tom Witkowski
Eine wachsende Anzahl von Menschen erkrankt an einem lebensbedrohlichen Bronchialasthma, dessen Ursache in zwischenmenschlichen Beziehungen vermutet wird. Als der achtzigjährige Erwin Hanke in die Klinik eingeliefert wird, leidet er an akuter Atemnot und einem heftig schmerzenden Hautausschlag. Während der behandelnde Arzt eine Infektion für wahrscheinlich hält, glaubt ein herbeigerufener Pharmakologe eher an eine Allergie. Freilich läßt sich ein Erreger ebensowenig nachweisen wie ein auslösendes Allergen. Auffällig ist nur, daß die Anfälle beim alten Hanke immer dann auftreten, wenn er Besuch von seiner Frau bekommt. Die Zeit drängt, denn die Erkrankung breitet sich epidemieartig aus, und schon werden erste Todesfälle gemeldet. Im Blut aller Erkrankten findet man eine bisher unbekannte Komplexverbindung aus fünf Kininmolekülen, die für die heftigen Reaktionen verantwortlich sein muß. Bald ist auch der Nachweis einer allergischen Reaktion erbracht, aber noch immer läßt sich kein Antigen nachweisen. Schließlich werden die Kranken trotz schärfster Proteste von den Angehörigen und der Außenwelt streng isoliert, und tatsächlich tritt keine weitere Erkrankung mehr auf. Doch dann stirbt völlig überraschend die Frau eines Arztes in der Isolierstatio, kurz nachdem ihr Mann sie bei der Visite untersucht hatte. Sollte der Mensch selbst das auslösende Antigen sein? Der Verdacht verdichtet sich zur Gewißheit, daß die Menschen gegen ihresgleichen überempfindlich geworden sind wie ein Allergiker gegen Pollen. Den Ärzten bleibt keine andere Wahl, als allen Paaren zur Trennung zu raten. Jeder kann gegen seinen Lebensgefährten sensibilisiert sein, jeder Kontakt mit anderen Menschen ist von jetzt an zu einem tödlichen Risiko geworden. Sicherheit bietet nur die totale Isolation. Droht nun doch das, was Kriege und Seuchen nicht geschafft haben? Wird sich die Menschheit nicht durch Haß ausrotten, sondern durch Liebe, Freundschaft und Hingabe zum Mitmenschen?
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1974
- Erstsendung: 17.06.1974 | 58'07