Hörspielbearbeitung, Science Fiction-Hörspiel

Autor/Autorin: J. T. McIntosh

Nur Sterben ist schöner

Vorlage: Immortality for Some (Kurzgeschichte, englisch)
Bearbeitung (Wort): Michail Krausnick
Technische Realisierung: Fritz Gortner, Astrid Winckler-Tiede

Regie: Andreas Weber-Schäfer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Katharina BraurenSusan Sonnenberg
    Petra RedingerDie verjüngte Susan
    Siegfried NürnbergerBenjamin Rice
    Walter RenneisenRice nach der Verjüngung
    Heinz StöverDirektor Collini
    Heiner SchmidtDr. Jennings
    Toni DamerisChef der Teststation
    Frank BurkhardTaxipilot
    Jochen NixSergeant
    Gert TellkampfAnwalt
    Ernst AlischStaatsanwalt

Mit Erreichen eines bestimmten gesellschaftlichen Nutzens werden die Bürger zu Privilegierten und haben sich in bereitgestellten Ersatzkörpern zu verjüngen. Die alte Sonnenberg ist eine gefeierte Konzertpianistin. 117 Jahre hat sie nur für die Kunst gelebt, nun wurde ihr neuer Körper bewilligt, speziell gezüchtet für die Transplantation. Als sie ein halbes Jahr später das Regenerationszentrum mit neuer Identität verläßt, gibt es noch Diskrepanzen zwischen ihrem geistigen Anspruch und ihren körperlichen Fertigkeiten. Aber sie ist fest entschlossen, in dem überaus attraktiven Körper einer Sechzehnjährigen all das nachzuholen, was sie während ihrer Karriere versäumt hat. Noch immer hängt sie an ihrem langjährigen treuen Begleiter Benjamin Rice, der sie stets verehrt und umsorgt hat. Um einen ihrem neuen Dasein angemessenen feurigen Liebhaber zu bekommen, setzt sie sich gegen seinen Willen für seine Verjüngung ein. Natürlich ist das unmöglich, denn mit seinem niedrigen "Wert für die Allgemeinheit" liegt Ben auf der WfA-Skala weit unter dem für eine Wiedergeburt erforderlichen Mindestwert. Als der Test auf ihr hartnäckiges Drängen hin wiederholt wird, stellt sich heraus, daß das Testergebnis seinerzeit manipuliert worden sein muß; in Wahrheit ist Rice überdurchschnittlich intelligent und hochmusikalisch. Jahrzehntelang hat er der Gesellschaft seine Genialität vorenthalten, um unbehelligt ein zufriedenes und durchschnittliches Leben führen zu können. Wegen des Verdachts, den Test vorsätzlich gefälscht und die Allgemeinheit um seine Musikalität und Produktivkraft betrogen zu haben, muß er sich vor Gericht verantworten. Seinem Ersuchen, milde zu urteilen und ihn sterben zu lassen, wird angesichts der Schwere seines Vergehens nicht stattgegeben. Wer wie er an den Grundfesten der musikalisch-harmonischen Grundordnung gerührt hat, hat schwere Schuld auf sich geladen, die nur durch Zwangsarbeit in einem neuen Körper gesühnt werden kann.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk 1973
  • Erstsendung: 26.03.1973 | 54'05

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?