Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Otto Höschle
Heimkehr
Komposition: Peter Seiler
Technische Realisierung: Bernd Lossen, Andrea Mammitzsch
Regie: Andreas Weber-Schäfer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heidemarie Rohweder Olga Levi Günther Amberger Herbert Cox Wolfram Weniger Alex Levi Wieslawa Wesolowska Eva Wolf Dieter Tropf Adam Manfred Schott Oly Jochen Nix Zolo Kesan
Astronauten finden bei ihrer Rückkehr zur Erde willenlose Menschen vor, die von einer mutierten, superintelligenten Übermenschenrasse manipuliert werden. Bei ihrer Landung herrscht absolute Funkstille. Als sie endlich auf Menschen stoßen, bestätigt sich ihre Befürchtung, es müßten umwälzende Ereignisse auf der Erde stattgefunden haben, auf der in den Jahren ihrer Abwesenheit Jahrhunderte vergangen sind. Sie müssen erkennen, daß von der Menschheit nur noch heruntergekommene Reste existieren, von denen einige nicht einmal mehr der Sprache mächtig sind. Andere können sich zwar artikulieren, interessieren sich aber ebensowenig für die Gegenwart wie für die Geschichte, leben teilnahmslos und selbstgefällig in den Tag hinein und schätzen sich glücklich, von göttlichen Wesen ernährt und gekleidet zu werden. Bald stehen die Raumfahrer vor diesen kahlköpfigen "Göttern" mit seltsam hoher Stirn, die über die Raumfahrtmission überraschenderweise genau informiert sind. Dennoch zeigen sie kein weiteres Interesse an ihnen und lassen sich auch zu keinerlei Erklärungen herab. Erst der Fund eines alten Tondokuments gibt eine Antwort: vor mehr als 200 Jahren war die Weltregierung gestürzt worden, eine neue Rasse hatte die Macht übernommen, in kürzester Zeit alle großen Städte dem Erdboden gleichgemacht und die Überlebenden wie Vieh deportiert. Schließlich gesteht einer der Astronauten, damals selbst an einem Projekt mitgearbeitet zu haben, dessen Ziel es war, durch gentechnische Manipulationen am menschlichen Erbgut ein superintelligentes Wesen zu züchten. Weil die Folgen der Mutation aber erst Generationen später voll sichtbar würden, hatte er in dem Raumflug eine willkommene Chance gesehen, die Früchte seiner Arbeit einst selbst begutachten zu dürfen. Ihnen stehen sie jetzt gegenüber, kaltblütigen Wesen, die die Reste der Menschheit beherrschen und ihre Zahl durch Manipulationen der Neugeborenen konstant halten. Nach ihrer Sicht hat die Geschichte ihren idealen Endzustand erreicht. Für die Raumfahrer ist in dieser Welt, die sie selbst mitgeschaffen haben, kein Platz mehr.

Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1978
- Erstsendung: 23.01.1978 | 56'55