Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Marlene Stripecke
Hilfe aus Afrika
Ein nicht undenkbares Spiel
Technische Realisierung: Reinhold Nickel, Petra Doussier
Regieassistenz: Gitta Lehnen
Regie: Manfred Brückner
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Maria Barring Bodo Primus Jochen Breiter
Ein afrikanisches Land leistet der auf ökologischem und sozialem Gebiet fehlentwickelten Bundesrepublik Entwicklungshilfe. Naturzerstörung, Umweltvergiftung, Arbeitslosigkeit, schlechte Ernährung, stetige Zunahme physischer und psychischer Erkrankungen und sinkende Bevölkerungszahlen als Folge unnatürlicher Lebensweise, Familienzersplitterung und Entfremdung von der Arbeit sind so bedrohlich geworden, daß sich die Bundesregierung entschlossen hat, das Hilfsangebot des afrikanischen Landes Lesoli anzunehmen. Vorrangiges Ziel der Aktion im Projektgebiet Leverkusen ist die Verbesserung der Wohnbedingungen, der Gesundheitsvorsorge und des Sozialverhaltens. Die zu engen Behausungen werden abgerissen und durch Häuser aus Lehm und Holz ersetzt. Aus den Krankenhäusern wird die Apparatemedizin verbannt; deutsche Medizinmänner werden in Lesoli in Heilritualen ausgebildet. Gruppengespräche sollen die Bedeutung der Natur und Verantwortung des Menschen für die Gemeinschaft verdeutlichen. Lebensmittel werden aus Lesoli importiert, solange die Versorgung der Bevölkerung mit selbstangebauten Nahrungsmitteln noch nicht sichergestellt ist. Wenn die Menschen sich ihrer verbesserten Lebensbedingungen ganz sicher sind, wird auch die Gebärfreudigkeit wieder einsetzen. Aber das Projekt findet nicht ungeteilte Zustimmung. Die Opposition ruft zum Boykott auf. Immer größere Kreise der Bevölkerung demonstrieren gegen diese afrozentrische Entwicklungshilfe. Man befürchtet Importabhängigkeit der Wirtschaft vom Geberland und Zerstörung des gesamten Kulturellen und sozialen Gefüges.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 09.03.1986 | WDR 3 | 08:30 Uhr | 28'49