Originalhörspiel

Autor/Autorin: Arkadij Bartov

Die Kostbarkeiten des Sternenhimmels

Oder kurze Bekanntschaft zwischen Iwan Wasiljewitsch Mersljekow und Antonina I. Tupouchina

Übersetzung: Thomas Wiedling
Komposition: Michael Riessler
Redaktion: Holger Rink
Dramaturgie: Holger Rink
Technische Realisierung: Klaus Schumann, Peter Nielsen, Kristine Rockstroh
Regieassistenz: Janine Lüttmann

Regie: Christiane Ohaus

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Dietmar MuesErzähler
    Wolf-Dietrich SprengerAutor
    Astrid MeyerfeldtAntonina I. Tupouchina
    Bernhard SchützIwan W. Mersljekow
    KosmoHund

Ein Liebesroman en miniature: Arkadij Bartov lässt seine Figuren einander wie Knetgummi-Puppen bearbeiten, sie walken sich durch, deformieren sich, sie fressen einander und nehmen, selbst nach den größten Beschädigungen, wie Comicfiguren ihre ursprüngliche Gestalt wieder an. Der Zusammenprall ist in jedem Fall heftig, und für die Zeit ihrer Begegnung kann man sagen: sie küssten und sie schlugen sich. Mann und Frau zeigen, dass das Liebesleben unverständliche Formen des Miteinanders produziert, ihr Geschlechterkampf ist reduziert auf ein Grunzen, einen Tritt, einen Schlag oder eine erstickende Brustwarze. Sie sind aber auch hochkomisch in ihrer bäuerlichen Einfalt, philosophischen Tiefe und stupiden Gerissenheit. Sie fügen sich Leid zu, machen sich das Leben zur Hölle und kriechen dennoch im selbst erzeugten Nest zusammen. Traurig wie dramatisch wie grotesk ist dieses Leben. Zwischen den jeweils kurzen Szenen finden sich astronomische Betrachtungen über die Galaxien und Milchstraßen, in ihrer seriös-wissenschaftlichen Manieriertheit entfalten sie einen bitterkomischen Kommentar über das irdische Treiben.

Weitere Informationen
Arkadij Bartov, eigentlich Arkadij Sejnblat, geboren 1940 in Leningrad, lebt auch heute in der Stadt, die jetzt wieder St. Petersburg heißt. Nach dem Studium der angewandten Mathematik arbeitete er als Leiter eines EDV-Zentrums und - nach der Entlassung - als Fabrikarbeiter, Nachtwächter und Radiokorrespondent. Ende der 70er Jahre begann er zu schreiben, vorwiegend Prosaszenen in Zyklen und Theaterstücke. Für Radio Bremen produzierte er "Sprechakte" (2000).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Radio Bremen 2006
  • Erstsendung: 12.05.2006 | 49'50

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