Originalhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Autor/Autorin:
Hans Kasper
Die dreiundvierzig Minuten der Vernünftigen
Future Fiction
Komposition: Dieter Zimmermann
Technische Realisierung: Peter Jochum, Erich Wernher, Gerlind Raue, Birgit Rahmsdorf
Regieassistenz: Michael Lorenz
Regie: Werner Klein
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Karin Dieck-Lischek Officer Hans Timerding Nassau Ingeborg Engelmann Stepanova Marianne Mosa Rosa Monika Weniger Meseta Susanne Barth Kem Hans-Jörg Assmann Delaiv Peter Fitz Bürger Karl-Heinz Fiege Salletsch Peter Schmitz Schiliong Matthias Ponnier Yaundé
Die Passagiere eines Linienraumflugs müssen erfahren, dass ihre Rakete zur Erfüllung der statistischen Norm ihr Ziel nicht erreichen wird. Ein Künstler, der unaufhörlich Hörfotos produziert, eine Komponistin, die nicht komponieren will, ein Tulpenzüchter, der von einem noch nie dagewesenen Scharlachrot träumt - sie alle sind als Teil einer Buntgemischten Gesellschaft aus den verschiedensten Altersgruppen, sozialen Schichten und Berufen fahrplanmäßig unterwegs an Bord der Strahl 7 mit Kurs Andromeda. Der Officer begrüßt die Passagiere und teilt ihnen mit, dass die Flugzeit nicht, wie vorgesehen, 81 Minuten beträgt, weil die Rakete nach exakt 43 Minuten und 11 Sekunden explodieren wird. Die Unfallstatistik verlangt es. Das Gesetz der Serie funktioniert nicht ohne Ausnahmen. Ausfälle hat es schon immer gegeben, nur waren Katastrophen früher nicht kalkulierbar und entzogen sich der Vorhersage. Dass es einen selbst treffen könnte, wollte niemand wahrhaben. Aber der Mensch hat gelernt, sich solch unwissenschaftlicher Herrschaft des Zufalls zu entziehen. Heute ist das Risiko nicht mehr anonym. Deshalb gibt es auch keinen Grund, etwas an der Situation auszusetzen. Man kann eben nicht alles wissen wollen und das Ärgerliche dabei aussparen! Strahl 7 hat den interstellaren Sektor erreicht, den es nicht mehr verlassen wird. Während der Officer unerbittlich die verbleibenden Minuten bis zum Out ansagt, werden die Gespräche gereizter. Aber es gehört zum guten Ton, alles unwidersprochen auf sich zukommen zu lassen, und so endet hier und da aufflackernde Auflehnung in geduldigem Warten auf das Ende. Vielleicht könnte die kosmische Relativierung aller Größenvorstellungen angesichts der bevorstehenden Tragödie für das menschliche Bewusstsein einen gewissen Trostfaktor bedeuten.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Hessischer Rundfunk 1975
- Erstsendung: 08.03.1975 | 44'55