Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Dan Pagis
Abba
Vorlage: Abba (Dialog, hebräisch)
Übersetzung: Anne Birkenhauer
Bearbeitung (Wort): Claudia Johanna Leist
Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Anne Effertz
Regieassistenz: Sascha von Donat
Regie: Claudia Johanna Leist
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Thomas Fritsch Der Sohn Manfred Steffen Der Vater Patricia Harrison Die Mutter Christa Strobel-Mertins Die Großmutter Traugott Buhre Der Freund des Vaters
Erst wenige Jahre vor seinem eigenen Tod beginnt Dan mit Abba, mit seinem verstorbenen Vater, einen fiktiven Dialog zu führen. In Fragen und Vermutungen formuliert Dan Ängste, Zweifel und Sorgen, das Unausgesprochene, das zu Lebzeiten zwischen ihnen stand. Fragmentarisch findet das Geschehene seinen Ausdruck. 1934 wandert der Vater nach Palästina aus, um Arbeit zu finden. Die zurückgebliebene Frau stirbt unerwartet bei einer Operation. Während des Krieges kommt Dan für mehrere Jahre in ein Konzentrationslager. Er überlebt und wandert, wie sein Vater, nach Palästina aus. Da die Wohnung des Vaters zu klein ist, kommt der 17-jährige Dan in einen Kibbuz, in dem er Hebräisch lernen soll. Es folgen viele Jahre des beidseitigen Schweigens und Missverstehens. Erst die Briefe der Mutter an ihren Ehemann, die Dan 30 Jahre später findet, bezeugen die Absicht des Vaters, die beiden nachzuholen. Der Vater stirbt, bevor Dan mit ihm reden konnte. Aber selbst im Tod hat der Vater das letzte Wort.
Weitere Informationen
Dan Pagis (1930-1986), geboren in Radautz im ursprünglich österreichischen, später rumänischen Teil der Bukowina, wuchs in einer deutschsprachigen Familie auf. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er von den Nationalsozialisten deportiert und war bis zu seiner Befreiung durch die sowjetische Armee drei Jahre in einem Konzentrationslager in der Ukraine. Er kam 1946 nach Israel, lernte Hebräisch und begann Gedichte zu schreiben. Er arbeitete als Lehrer in einem Kibbuz, promovierte dann und lehrte schließlich in Jerusalem, New York, Harvard, San Diego und Berkeley mittelalterliche hebräische Literatur. Er zählt zu den großen poetischen Stimmen der hebräischen Literatur.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 2005
- Erstsendung: 30.03.2005 | WDR 3 | 22:00 Uhr | 54'05