Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Zülfü Livaneli
Der Eunuch von Konstantinopel
Vorlage: Der Eunuch von Konstantinopel (Roman, türkisch)
Übersetzung: Wolfgang Riemann
Bearbeitung (Wort): Sven Stricker
Redaktion: Henning Rademacher
Technische Realisierung: Dominik Blech
Regieassistenz: Wolfgang Seesko
Regie: Sven Stricker
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Felix von Manteuffel Süleyman Andreas Fröhlich Erzähler Konstantin Graudus Padischa Leslie Malton Mutter Céline Fontanges Safiye Kerstin Hilbig Menge: Frau Michael Harck Menge: Mann 1 Franz-Josef Steffens Menge: Mann 2 Jona Mues Menge: Mann 3 Rainer Novak Menge: Mann 4
Eingemauert in einem der tausend Zimmer seines Palastes in Istanbul, erwartet der "Padischah", ehemals Sultan und allmächtiger Herrscher über das Osmanische Reich, sein Schicksal. Eine Intrige seiner venezianischen machttrunkenen Mutter hat ihn zu Fall gebracht. Die einzige Verbindung des Herrschers zur Außenwelt ist sein schwarzer Diener "Habesch Aga", der Ich-Erzähler der Geschehnisse. Aus Abessinien entführt, kastriert und zum Sklaven gemacht, stieg er durch Gehorsam und Gelehrsamkeit zum Obereunuchen des Harems auf. Er mutiert nun zum Meister seines gefangenen und ehemals blutrünstig regierenden Herrn und wittert die einmalige Chance, zum Großwesir aufzusteigen. Der spannend wie ein Krimi erzählte erste Roman des prominenten türkischen Sängers und Filmemachers stützt sich auf historische Chroniken des 17. Jahrhunderts und eröffnet nicht nur pittoreske Einblicke in eine der düstersten Epochen der osmanischen Geschichte. Der Autor zeigt in seinem von der "Balkan Literary Award Foundation" 1997 zum Roman des Jahres gewählten Buch die selbstzerstörerischen Mechanismen eines totalitären Machtsystems.
Weitere Informationen
Zülfü Livaneli, 1946 in der Türkei geboren, wurde als Sänger und Komponist international berühmt. Er hat über 300 Lieder und mehr als 30 Soundtracks u.a. zu den Filmen von Yilmaz Güney komponiert. Weltweit gab er hunderte von Konzerten, u.a. zusammen mit Mikis Theodorakis. Für sein Schaffen als Filmregisseur erhielt er verschiedene europäische Preise. Seit 1995 ist Livaneli UNESCO-Botschafter und engagiert sich weltweit in Friedensprogrammen. Auf deutsch erschien zuletzt: "Katze, Mann und Tod" (2005).
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 2005
- Erstsendung: 15.02.2006 | NDR Kultur | 20:05 Uhr | 72'06