Ars acustica

Autor/Autorin: Karl-Heinz Blomann

Der dritte Hammerschlag

Technische Realisierung: Ansgar Ballhorn
Regieassistenz: Claas Hanson

Regie: Karl-Heinz Blomann

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Eckart Waage

Genannt wurde sie die "Tragische", die "Klassische", die "Autobiographische", die "Eigentliche", die "Prophetische" und die "Böse". Gemeint war Gustav Mahlers 6. Symphonie - die Symphonie mit den Hammerschlägen. Aber ist Mahlers 6. Symphonie wirklich eine "monumentale Studie über die eigene Vergeblichkeit", die im dritten und nachträglich getilgten Hammerschlag kulminiert? Das Hörstück "Der dritte Hammerschlag" begibt sich zwischen die Kommentare und Deutungen. Sie schwanken zwischen Pathos, Aberglaube und Kritik. Sind die Hammerschläge des Finalsatzes, deren Klang selbst Mahler nicht genau umschreiben und realisieren konnte, wirklich der Klang des eigenen Todes? Sind sie die Schicksals-schläge, die den Helden "Mahler" im dritten Anlauf fällen wie einen Baum? Stecken hinter der Zahl der Hammerschläge, die Mahler mehrfach revidierte, kabbalistische Zahlencodes, oder sind sie banales Effektwerk, wie die zeitgenössische Kritik meinte? Auf vier Klangebenen der Sprach- und Klavierimprovisation, der Hammerspiele und O-Ton-Collagen entwickelt sich im Schatten des 3. Hammerschlags eine alternative Dramaturgie der 6. Symphonie.

Weitere Informationen
Karl-Heinz Blomann, geboren 1955 in Wanne-Eickel, ist seit 1973 in verschiedenen künstlerischen Bereichen als Autor, Musiker und Komponist tätig. 1983 gründete er das Plattenlabel "AufRuhr Records". Seitdem veröffentlichte er zahlreiche Tonträger mit unterschiedlichen Künstlern. Er ist Veranstalter von Konzerten, Symposien und Workshops zu Themen aus Kunst, Technik und Multimedia. Er ging mit "PÖHL MUSIK" auf Tourneen durch Süd-Amerika und Europa; er nahm am "Next Wave Festival" in New York 1989 teil. Er schrieb Hörspiele, Theatermusiken und Filmmusiken für verschiedene Produktionen. 1989 erhielt er den DGB Kulturpreis für das Projekt "Klangskulpturen". Für das Studio Akustische Kunst realisierte er die Produktion "ohne Worte" über die Welt künstlicher Stimmen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 2006
  • Erstsendung: 27.05.2006 | 50'23

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