Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Ottó Hámori
Wie einfach
Übersetzung: Henriette Schade-Engl
Regie: Werner Grunow
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Hans Joachim Hanisch Klement Fred Düren David
Zwei Menschen sind schuldig geworden, fast möchte man sagen, ohne Schuld schuldig geworden. Der eine, der Chauffeur Klement, ging krumme Wege, um zu einem guten Ziel zu gelangen. Der andere, David, Staatsanwalt und Mitfahrer, wurde durch die Schuld eines anderen schuldig. Der "Fall David" bietet sich übersichtlich und im Ablauf, nicht in der Problematik des Geschehens unkompliziert dar, so daß der bloße Bericht genügt, um den Hörer "ins rechte Bild" zu setzen. Der "Fall Klement" aber ist viel zu diffizil, als daß man sich mit einer Schilderung begnügen könnte, die nicht genügend erläutert, wie es zu den Handlungen kam, die nach dem Buchstaben des Gesetzes strafbar waren. Das Für und Wider einer Gerichtsverhandlung wäre notwendig gewesen, in der der Staatsanwalt David zur zentralen Figur hätte werden können. [...]
Daß dieses Hörspiel dennoch das Interesse fesselt, möchte ich vor allem der blutvollen Charakterisierung des Klement durch Hans-Joachim Hanisch zuschreiben. Recht blaß blieb dagegen diesmal Fred Düren. Dem Kritiker geht es hier ähnlich wie jenem Staatsanwalt David, den Düren zu sprechen hatte: Er muß "verurteilen", obgleich er eigentlich von der Schuldlosigkeit des "Angeklagten" überzeugt ist. (Ilse Jung: Kritisch gehört, in: FF dabei, 49/1965, S. 8)

Produktions- und Sendedaten
- Rundfunk der DDR 1965
- Erstsendung: 03.11.1965 | Radio DRR I | 41'11
Im Deutschen Rundfunkarchiv verfügbar