Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Christian Lollike

Das Wunderwerk - oder The RE-Mohammed-TY-Show

Vorlage: Das Wunderwerk oder The RE-Mohammed-TY Show (Theaterstück, dänisch)
Übersetzung: Gabriele Haefs
Bearbeitung (Wort): N. N.
Dramaturgie: Dagmar Schnürer
Technische Realisierung: Ute Hesse, Angela Raymond
Regieassistenz: Benno Schurr

Regie: Antje Vowinckel

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Mira ParteckeSprecherin 1
    Laura MaireSprecherin 2
    Fabian BuschSprecher 3
    Barnaby MetschuratSprecher 4

Kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sagte Karlheinz Stockhausen auf einer Pressekonferenz: "Was da geschehen ist, ist - jetzt müssen Sie alle Ihr Gehirn umstellen - das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat." Ein Aufschrei der Empörung bewegte Stockhausen wenig später zu einer öffentlichen Entschuldigung: "Wenn sich irgendjemand verletzt fühlt durch meine Äußerungen bei der Pressekonferenz, dann bitte ich um Verzeihung, denn ich habe nie gefühlt oder gedacht, was in meine Worte hineingelegt worden ist." Der Autor Christian Lollike nimmt Stockhausens irritierende Worte als Ausgangspunkt für seinen Text, in dem er Figuren auf die Suche nach dem "Wunderwerk" schickt. Es soll nicht so falsch und gespielt sein, wie die Reality-Shows, die "RE-Mohammed-TY-Shows". Es soll echt sein und wahr und es soll Aufmerksamkeit erregen: "Das WUNDERWERK wirft die Frage auf: WÜNSCHT SICH DER MODERNE MENSCH IM GRUNDE DIE KATASTROPHE? WEIL DIE KATASTROPHE DIE PANIK ERREGT, DIE DAFÜR SORGT, DASS WIR ENDLICH ETWAS ANDERES ALS GLEICHGÜLTIGKEIT EMPFINDEN?" Es ist das Stück "Die Fremden", das die Figuren proben und mit dem sie ein "Wunderwerk" zu erschaffen hoffen. Das Publikum soll aber nicht lernen, sich in Fremde hineinzuversetzen und toleranter zu werden, sondern es soll sich besser fühlen. Denn hat das Publikum nicht schon allein dadurch, dass es sich das Stück anhört, alles getan, um sich in Fremde hineinzuversetzen? "Das Wunderwerk oder The RE-Mohammed-TY Show" wurde in Dänemark als Meisterwerk gefeiert und war gleichzeitig Anlass für kontroverse öffentliche Diskussionen. Thematisch hochbrisant, mit schwarzem Humor und sprachlich versiert, wirft es ein Schlaglicht auf den Komplex von Kunst, Glauben und Terror.

Weitere Informationen
Christian Lollike, geboren 1973 in Dänemark, ist Gründungsmitglied von "The Sheriff", einer Gruppe, die dem vorhersehbaren Theater den Kampf angesagt hat. Im Jahre 2001 schloss er sein Studium des Szenischen Schreibens am Theater Aarhus ab. Zu seinen Werken zählen Hörspiele, Drehbücher und mehrere Theaterstücke, von denen der Einakter "Reunion in Brunau" im Jahre 2000 am Theater Aarhus uraufgeführt wurde. Seine Theaterstücke behandeln Themen, die, so Lollike, in der dänischen Gesellschaft zu selbstgerecht diskutiert werden: "Verzeihung, ihr Alten, wo finde ich Zeit, Liebe und ansteckenden Irrsinn?" (2003), "Sexy Sally" (2004), "Dogville" nach Lars von Triers Film (2005 in Deutschland uraufgeführt). Die dänische Hörspielproduktion von "Das Wunderwerk oder The RE-Mohammed-TY-Show" wurde im Herbst 2006 in Berlin mit dem Prix Europa als "Bestes europäisches Hörspiel des Jahres 2006" ausgezeichnet.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2008
  • Erstsendung: 25.05.2008 | SWR2 | 18:20 Uhr | 55'36

Auszeichnungen

  • Nominiert für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2008

Rezensionen (Auswahl)

  • Jochen Meißner: Funk-Korrespondenz. Nr. 29. 18.07.2008. S. 32-33
  • Tina Klopp: epd medien. Nr. 59. 26.07.2008. S. 23-24

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