Originalhörspiel

Autor/Autorin: Ulrike Almut Sandig

Hush little Baby

Komposition: Peter Kaizar
Dramaturgie: Dagmar Schnürer
Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Judith Rübenach
Regieassistenz: Cordula Dickmeiß

Regie: Robert Schoen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Sebastian BlombergErzähler
    Leo VornbergerKai Arno, als Kind
    Martin VischerKai Arno, als Jugendlicher
    Birgit BückerMutter
    Andreas SzerdaVater
    Nadine KettlerReferendar/Schwester 1
    Nicole BoguthSchwester 2
    Doris WoltersSchwester 3/Ärztin
    Janka EisingerMädchen 1
    Annika FranzKind
    Lennard FranzKind
    Pauline HeimKind
    Alexander KüblerKind

"Dieses Fiepen, dieses, warum machst du das denn, und dann auch noch unter der Brücke wie ein Penner, wie ein Kranker, das ist doch..." Eigentlich ist Kai Arno Einzelkind, nur eben kein "normales". Er ist irgendwie anders, denn er ist Kai und er ist Arno, sein ungeborener Zwilling. Wie er es fertig bringt, mit beiden Händen sauber zu schreiben, vermag sich niemand zu erklären. Die Mutter zeigt wenig Verständnis für die Andersartigkeit des Kindes, der Vater ist überfordert. Seine Mitschüler hänseln "Hirni Kai", weil er unverständliche Selbstgespräche führt. Als Kai Arno älter ist, setzt er sich den Discman auf und verlässt das Schulgelände. Unter der Fußgängerbrücke findet er einen Platz, wo ihn niemand stört. Im Lärm der Schnellstraße beginnt Kai Arno Billy Holidays "God bless the child" zu singen, und da entdeckt er plötzlich seine zwei Stimmen. Die eine kennt er, sie ist weich und tief. Die andere kennt er nicht, sie ist hoch. Kai Arno begreift, dass er noch nie alleine war.

Weitere Informationen
Ulrike Almut Sandig, geboren 1979 in Großenhain/Sachsen, ist Mitgründerin von "augenpost", einem Lyrikprojekt, für das sie bis 2005 Gedichte in die Straßen geklebt und bis 2007 Gedichte für Gratispostkarten geschrieben hat. Nach Studien- und Arbeitsaufenthalten in Frankreich und Indien, einem Magisterabschluss in Religionswissenschaft und Indologie begann sie 2004 ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Nach ihrem Lyrikdebüt "Zunder" wurde sie 2006 mit dem Lyrikpreis Meran und dem Hertha-König-Förderpreis ausgezeichnet. 2007 schrieb sie in Ahrenshoop und in Sydney an ihrem zweiten Gedichtband, "Streumen". Seit Herbst 2007 ist sie Redakteurin der Literaturzeitschrift EDIT.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2008
  • Erstsendung: 07.12.2008 | SWR2 | 18:20 Uhr | 54'18

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Hörburger: Funk-Korrespondenz. Nr. 51/52. 19.12.2008. S. 38f.
  • Hans-Ulrich Wagner: Flaneure im Hörspielpark. 58.Hörspielpreis der Kriegsblinden: Die Vielfalt neuer deutscher Radiokunst. In: Funk-Korrespondenz, 13.03.2009, S.8

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