Originalhörspiel

Autor/Autorin: Stephan Krass

Die Amnesie der Ozeane

Komposition: Ulrike Haage
Dramaturgie: Hans Burkhard Schlichting
Technische Realisierung: Dietmar Rözel, Waltraud Gruber
Regieassistenz: Mark Ginzler

Musik: Ute Wille (Singstimme)

Regie: Ulrich Lampen

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Andreas Schlager1. Stimme
    Paul Herwig2. Stimme
    Friedhelm Ptok3. Stimme
    Katja Bürkle4. Stimme

Die Geschichte des Rap ist so alt wie die Rhapsodie. Schon die antiken Wandersänger, die mit Homers Versepen unterwegs waren, folgten in ihren Gesängen einem Regelkanon, der mit Rhythmisierungen, Wiederholungen und Remix-Techniken arbeitete. Der performative Charakter macht beide Künste zu akustischen Medien. Seit wir im Bild des Netzes ein universales Paradigma gefunden haben, können wir die Rückbezüge hör- und sichtbar machen. Auf die Sprünge helfen uns dabei die Zwergkängurus. Mit ihrem arttypischen Krisenmanagement, das sich an einer geheimnisvollen Ordnung ausrichtet, setzen sie uns auf die Spur der Zeichensysteme, des Großen Generators, des Buchs Mythopoiesis, der Suchmaschine, des Passworts und des Wörterwebstuhls. So erscheint die Lesbarkeit der Welt als Patchwork verschiedener Texturen. In die Fäden, mit denen Rhapsodie und Rap verknüpft werden, sind zugleich auch alle Buchstaben verwickelt, die von Alpha (wie in Amnesie) bis zu Omega (wie in Ozean) das Textgeflecht des Schöpfungs-Alphabets umspannen.

Weitere Informationen
Stephan Krass, geboren 1951 in Ochtrup, Autor und Literaturredakteur im SWR, lebt in Karlsruhe und New York. Er ist Lehrbeauftragter für Literatur an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Darüber hinaus ist er Schöpfer zahlreicher Text-Installationen und Performances. Auf Einladung von Hans Magnus Enzensberger verfasste er das "Anagramm-Poem" für den "Poesieautomaten" im Literaturmuseum der Moderne Marbach. Zuletzt erschien: "Lichtbesen aus Blei. Gewichtete Gedichte" (Elfenbein Verlag 2004) und "Poetischer Doppelpass. Ein Spiel mit Buchstaben und Bällen" (Büchergilde Gutenberg 2008). Für "Ponderabilien" (SWR 2006) erhielt er den Hörspielpreis der Akademie der Künste Berlin.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2009
  • Erstsendung: 27.02.2009 | SWR2 | 22:03 Uhr | 54'08

Rezensionen (Auswahl)

  • Christian Hörburger: Der Zauber der Fremdwörter. In: Funk-Korresppndenz, 06.03.2009, S.32

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