Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Charles Baudelaire
Die künstlichen Paradiese
In deutscher und französischer Sprache
Vorlage: Die künstlichen Paradiese (Essay, französisch)
Bearbeitung (Wort): Kai Grehn
Komposition: alva noto, Anne Clark, Murat Parlak, Gevorg Dabaghyan, Matthew Thomas Elliott, Mariahilff, Nouvelle Vague, Helmut Oehring, Original Kocani Orkestar, Sandow, Tarwater, Tuxedomoon, Ulver
Redaktion: Holger Rink
Regieassistenz: Ronald Klein
Musik: Alva Noto, Helmut Oehring, Anne Clark, Matt Elliot
Ensemble: Mariahilff, Tuxedomoon, Nouvelle Vague, Tarwater, Ulver, Sandow
Orchester: Original Kocani Orkestar
Regie: Kai Grehn
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Alexander Fehling Sprecher Jeanne Moreau Sprecherin Jule Böwe Sprecherin
"Der gesunde Verstand sagt uns, daß die Dinge der Erde nur sehr wenig Realität besitzen und daß es Wirklichkeit einzig in den Träumen gibt. Um das natürliche wie das künstliche Glück zu verdauen, braucht es zunächst einmal den Mut, es hinunterzuschlucken ...". Charles Baudelaires Essay "Les paradis artificiels" erschien 1860. Der Text ist ein leidenschaftliches Plädoyer für den Rausch, die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen zum Ausnahmezustand des Geistes und der Sinne. 150 Jahre später hat Kai Grehn Baudelaires Text für einen Schauspieler neu eingerichtet und ausgewählte Bands, Musiker und Musikerinnen mit der Bitte angesprochen, sich von Baudelaires Prosagedicht "Enivrez-vous" ("Berauschet euch") inspirieren zu lassen für ein Musikstück. Die Schauspielerin Jeanne Moreau hat "Enivrez-Vous" zudem im französischen Original eingesprochen. Wort und Musik wurden anschließend klanglich rhythmisiert und strukturiert zu einem akustischen Fest für und mit Baudelaires Texten, zu einem Berauschen an seiner Poesie: "Es ist die Stunde des Rausches! Willst du als geschundener Sklave der Zeit nicht unterliegen, berausche dich! Berausche dich ohne Maß! Mit Wein, mit Poesie oder mit Tugend, ganz wie du magst!"
Weitere Informationen
Kai Grehn, geboren 1969, wuchs in Ostberlin auf. Er arbeitete als Postzusteller, redaktioneller Mitarbeiter sowie als Regieassistent beim TanzTheater Skoronel, anschließend studierte er Theaterregie an der berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Seitdem arbeitet er für's Theater und Hörspiel, schreibt Prosa und verfasst Übersetzungen aus dem Englischen. Länger hielt er sich in Armenien auf und unternahm Kunstexpeditionen zum Nanga Parbat in Pakistan. Grehn erhielt u.a. das Arbeitsstipendium für Berliner Schriftsteller 2005 und den PRIX MARULIC-Spezialpreis 2001 und 2005. Mit seiner Hörspielfassung von Herta Müllers "Atemschaukel" wurde er für den Deutschen Hörbuchpreis 2011 nominiert. Kai Grehn lebt als freier Autor und Regisseur in Berlin.

Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Hessischer Rundfunk / Rundfunk Berlin-Brandenburg / Saarländischer Rundfunk 2011
- Erstsendung: 19.03.2011 | 79'38
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Hörbuch Hamburg 2011
Auszeichnungen
- Deutscher Hörbuchpreis 2012 (Das besondere Hörbuch (CD-Edition)
- Nominiert für den Deutschen Hörspielpreis der ARD 2011
Rezensionen (Auswahl)
- Angela di Ciriaco-Sussdorff: Funk-Korrespondenz. Nr. 11. 25.03.2011. S. 33
- Stefan Fischer: Ausnahmezustand des Geistes. In Süddeutsche Zeitung 24.03.2011, S. 19
- Esther Boldt: Sei trunken! In: epd Medien 25.03.2011, S. 33. Angela di Ciriaco-Sussdorff: Ein kurzer Rausch. In: Funkkorrespondenz 25.03.2011, S. 33.