Ars acustica

the cold monolith

Komposition: Lawrence English, Werner Dafeldecker
Redaktion: Frank Halbig
Technische Realisierung: Manfred Seiler

Realisation: Lawrence English, Werner Dafeldecker

It's a desert of unusual circumstance though, ice replaces sand and all life is forced to exist under conditions that breed unique and varied survival mechanisms.Die Antarktis ist ein Ort voller Kontraste. Eine auf den ersten Blick trostlose Einsamkeit, angrenzend an artenreiches, brodelndes Leben. Ohrenbetäubende Stille, gebrochen durch gewaltige Umfänge monochromer Oberflächen, beschienen von den unterschiedlichen Spektren des Sonnenlichts. Zwischen diesen Kontrasten existiert eine subtile Abstufung sich verändernder Strukturen und Schattierungen welche auf die Komplexität und die charakteristischen Eigenschaften des antarktischen Kontinents verweisen. Im Februar 2010 besuchten die beiden Klangkünstler Lawrence English und Werner Dafeldecker auf Einladung des Argentinischen Antarktischen Kanzleramtes zwei Stützpunkte der antarktischen Halbinsel um an einem künstlerischen Projekt zu arbeiten, welches auf die sozialen, historischen und geographischen Eigenschaften dieser Region Bezug nimmt. Rund um die Argentinischen Stationen Marambio und Esperanza dokumentierten die beiden Künstler unter anderem Aspekte von Übergängen diverser Aktivitäts- und Inaktivitätsphasen. Es entstanden Aufnahmen von bewohnten, der Forschung gewidmeten Stützpunkten, von Pinguin Kolonien, Vögeln, Seelöwen, Seeleoparden, Gletscherbrüchen, Schneestürmen sowie Unterwasser- und atmosphärischen Aufnahmen. Das gesammelte Klangmaterial erlaubt Einblicke in komplexe Abläufe der antarktischen Makro und Mikrowelt. Unter Verwendung eines breiten Spektrums analoger und digitaler Technologien wurden Klänge zu Luft, Wasser und Land dokumentiert. Die dichte molekulare Struktur des Wassers gewährt es den Klängen, sich über große Distanzen auszubreiten. Dieses Phänomen gibt einen Einblick in das ökologische System unter Wasser. Starke Strömungen, hervorgerufen durch zerfallende Eisberge, Ultraschallsignale von Walen, schwimmende Robben, das Meer voll jagender und spielender Tiere. Variationen heftiger Schneestürme, brechender Gletscher oder Geräusche schmelzenden Eises sowie der reichhaltigen Fauna bildeten den Schwerpunkt der Arbeit an Land. Die Klänge und deren Abläufe werden hier aber nicht als Repräsentanten für Ordnungsprinzipien verwendet, sondern erscheinen vielmehr als das was Sie sind: konkrete Klänge. Im Übergang zu anderen Klängen, geschichtet, verschwindend, transformiert, verdichtet, sich auflösend gestaffelt, verschwimmend.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestrundfunk 2011
  • Erstsendung: 01.02.2011 | SWR2 | 23:00 Uhr | 41'51

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