Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Steven Carroll
Die Kunst des Lokomotivführens
Vorlage: Die Kunst des Lokomotivführens (Roman, englisch)
Übersetzung: Peter Torberg
Bearbeitung (Wort): Matthias Baxmann
Komposition: Sabine Worthmann
Dramaturgie: Dagmar Schnürer
Technische Realisierung: Burkhard Pitzer-Landeck, Claudia Peycke
Regieassistenz: Nicole Paulsen
Regie: Oliver Sturm
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Fitz Erzähler Christiane Leuchtmann Rita Martin Engler Vic Jascha Stiller Michael Eva Hosemann Mrs. Bruchner Sebastian Kowski Mr. Bruchner Jule Böwe Patsy Sascha Maria Icks Evie Michael Holz Sebastian Schwab Johanna Hanke Christoph Gawenda
Rita, Vic und Michael sind auf dem Weg zur Verlobungsfeier im Haus des Engländers. Sie schlendern die staubige Straße ihres Vororts hinunter, der in Rita nach all den Jahren immer noch keine Heimatgefühle weckt. Sie wäre lieber in Melbourne geblieben. Aber nach der Heirat wollten sie einen Neuanfang, ohne Pubs, ohne Säufer, raus aufs Land. Doch Säufer gibt es überall und Vic wird immer zu ihnen gehören. "Heirate ihn nicht," hatte Vics Mutter zu Rita gesagt. Sie heirate ihren eigenen Papa und sei eine verdammte Idiotin, wenn sie das nicht sehe, hatte Ritas Mutter gesagt. Also hat Rita natürlich Vic geheiratet. Vic, wie Victorian Railways. Vic, den Lokomotivführer. Vic, der gut aussah und gut tanzte. Aber das ist lange her. Rita ist 33 und fühlt sich, als hätte sie schon alles hinter sich. Michael ist zwölf und möchte älter werden, damit Patsy nicht mehr bloß das Kind in ihm sieht. Patsy wird sich heute Abend verloben, nicht mit Jimmy, den sie den Winter über in der verlassenen Kirche traf, sondern mit dem jungen, schweigsamen Klempner, der um ihre Hand angehalten hat.Rita, Vic und Michael gehen langsam an den Häusern der Nachbarschaft vorbei, aus denen die anderen Familien treten und sich ebenfalls auf den Weg zum Haus des Engländers machen. Noch Jahre später wird Michael von diesem Abend träumen. Er wird die Trümmer dieser Nacht durchkämmen auf der Suche nach einem anderen Schluss, einem, der sich dem Schicksal in den Weg stellt. Doch es wird keinen geben und was immer geschehen soll, wird geschehen.
Weitere Informationen
Steven Carroll wurde 1949 in Melbourne geboren. Nach seinem Studium lehrte er Englisch an verschiedenen Schulen, bevor er sich in den 1970er Jahren der Musik zuwandte und in verschiedenen Bands spielte. Später begann er als Theaterkritiker zu arbeiten und wurde schließlich Autor. Für "Die Kunst des Lokomotivführens" wurde er für den australischen Miles Franklin Award nominiert. 2008 erhielt er u. a. den Miles Franklin Award für seinen neuesten Roman "The Time We Have Taken".
Produktions- und Sendedaten
- Südwestrundfunk 2009
- Erstsendung: 28.06.2009 | SWR2 | 18:20 Uhr | 93'56
Rezensionen (Auswahl)
- Markus Collalti: Funk-Korrespondenz. Nr. 27. 03.07.2009. S. 25